Das US-amerikanische Softwareunternehmen
Citrix hatte ein durchaus ereignisreiches 2022: Anfang des Jahres wurde bekannt, dass die Firma von den Venture-Capital-Gesellschaften Vista Equity Partners und Evergreen Coast Capital übernommen und mit dem Big-Data-Spezialisten
Tibco fusioniert wird. Das neue Mutterhaus der beiden Unternehmen heisst Cloud Software Group. Gegen Ende des Jahres war die Übernahme abgeschlossen. Im gleichen Atemzug wurde damit Citrix zum Privatunternehmen und wird nicht mehr an der Börse gehandelt.
Im März 2023 wurden dann weitreichende Änderungen im Abomodell von Citrix bekannt: Man wolle den Support für die fortwährenden Perpetual-Lizenzen weitgehend einstellen und sich auf ein neues Subscription-Modell konzentrieren. Letzteres trägt den Namen Universal Licence und steht seit dem 8. März 2023 in mehreren Ausführungen für die Kunden und Reseller bereit. Die Ankündigung stiess nicht nur auf begeisterte Reaktionen – in Foren finden sich etwa Stimmen von Kunden und Partnern, die von happigen Preiserhöhungen und zu kurzen Übergangszeiten berichten. Wir haben bei Citrix nachgefragt und mit Thomas Berger, Head of Product for Partners Europe, über die Änderungen gesprochen.
Nicht alle sind betroffen
Bereits 2019 – also weit vor der Übernahme – verkündete
Citrix, dass man sich vom Modell der Perpetual-Lizenzen abwenden will und stellte den Verkauf der dauerhaften Lizenzen ein. Bestehende Kunden erhielten aber nach wie vor Erneuerungen ihrer Perpetual-Lizenzen. Damit ist nun Schluss, wie die erste Kommunikation vonseiten Citrix vermuten lässt: Bis zum 5. März 2023 hätten Kunden mit Perpetual-Lizenzen nun Zeit, diese ein letztes Mal zu verlängern. Andernfalls müsse man auf eine der vier Ausprägungen des Abomodells, der neuen Universal Licence, umsteigen.
Thomas Berger präzisiert sofort: "Es gibt hierbei grosse Unterschiede – je nachdem, wie gross ein Kunde ist. Für kleinere und mittlere Kunden besteht nach wie vor die Möglichkeit, ihre bestehenden Lizenzen weiter zu pflegen und auch weiter Maintenance-Verträge zu bekommen." Damit nimmt er – zumindest was den durchschnittlichen Citrix-Reseller in der Schweiz betrifft – für den Moment wohl schon viel Wind aus den Segeln, denn der Zwang zum Wechsel der Lizenzen betrifft vorläufig nur Enterprise-Kunden. Die kleineren Kunden bekommen mit den jüngsten Anpassungen also zusätzlich neu die Option, die laut Citrix sehr flexible Universal-Subscription zu beziehen. Sie können jedoch auch auf dem gewohnten Lizenzmodell bleiben. "Für grössere Kunden ist es aber tatsächlich so. Hier ist die Universal Licence der primäre Pfad vorwärts für ihre Lizenzen", so Berger.