Canon setzt verstärkt auf das Lösungsgeschäft

Canon setzt verstärkt auf das Lösungsgeschäft

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2023/03 – Seite 1
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4. März 2023 - Man spürt im Interview die Leidenschaft, die Michael Maunz als Leiter des neu eingerichteten Lösungsbereichs von Canon Schweiz antreibt. Der langjährige Branchen­experte und Canon-Manager schildert, was Lösungen für sein Unternehmen bedeuten.
Canon setzt verstärkt auf das Lösungsgeschäft
Michael Maunz, Head of Professional Service und Leiter Lösungsbereich, Canon Schweiz (Quelle: Canon)
«Swiss IT Reseller»: Worum geht es beim neuen Lösungsbereich von Canon Schweiz?
Michael Maunz:
Kaum ein Unternehmen kommt heute um die Digitalisierung von Dokumenten und Prozessen herum – und dazu braucht es Lösungen, die über einzelne Produkte hinausgehen. Im Lösungsgeschäft ist Canon Schweiz in unterschiedlichen Disziplinen schon lange tätig, aber bisher getrennt in verschiedenen Business Units. Wir haben gesehen, dass das nicht zielführend ist und beschlossen, fokussiert in eine Solutions Domain zu investieren.

Warum wurde der Schritt nötig?
Man kann das Lösungsgeschäft nicht neben dem Hardware- und Softwarebusiness beiläufig betreiben. Eine Lösung besteht aus verschiedenen Komponenten, die so zusammengesetzt werden, dass für den Kunden der grösste Nutzen entsteht. Dazu muss man verstehen, was die Kunden heute und in Zukunft brauchen. Und verstehen heisst fokussieren, sich auf ein Thema einlassen und einen Raum schaffen. Genau das wollen wir mit dem neuen Bereich erreichen. Für mich persönlich ist das eine Herzensangelegenheit.

Viele kennen Canon als Printing- und Imaging-­Company. Dass es auch komplexe Lösungen aus dem Hause gibt, ist weniger geläufig…
Das ist so. Newcomer im Solutions Business sind wir ja wirklich nicht, vermutlich sogar ­grösser im Volumen als unsere hauptsächlichen Mitbewerber. Aber Canon ist eine japanische Firma, und die japanische Kultur ist eher zurückhaltend: Man redet nicht gross darüber, sondern macht es einfach. Die Schweizer Kultur ist hier ganz ähnlich.

Was genau ist im Lösungsbereich alles zusammengefasst?
Wir haben entschieden, das gesamte Sales Management, Business Development und Marketing in dieser Solutions Domain zu vereinen. So entsteht ein interdisziplinäres Team von rund 60 Personen. Damit können wir aussergewöhnliche Lösungen entwickeln, die sich auf dem Markt von anderen abheben, erreichen das bestmögliche Alignment und schaffen End-to-End-Verantwortlichkeit für das gesamte Lösungsportfolio.
Welche Vorteile ergeben sich daraus?
Es gibt klare Verantwortlichkeiten und abgestimmte Massnahmen statt organisatorischer Silos. Entscheidungsprozesse werden beschleunigt und die Ressourcen lassen sich besser einsetzen, weil alle Stakeholder vertreten sind – Stichworte Speed und Agility. Weitere Bereiche werden jeweils themenbezogen integriert. Lösungen sind ja keine Produkte, sie müssen skalierbar und ausbaufähig sein, das ist wichtig auch für den Investitionsschutz der Kunden. Wir stehen nicht für Insellösungen mit Einzelfunktionalitäten. Unser Ziel ist die maximale Integration in die Applikations- und Prozesslandschaft der Kunden, sodass sie den maximalen Nutzen haben.

Richtet sich der neue Lösungsbereich primär an Partner, an Kunden oder beide?
Sowohl als auch. Es wäre fahrlässig, nur mit Direktvertrieb zu arbeiten. Wir haben ein Partnernetzwerk mit aktuell rund zwölf Lösungspartnern. Bei der Partnerbetreuung gibt es allerdings Luft nach oben. In den nächsten zwölf Monaten wollen wir die Partner viel enger anbinden und ihnen wesentlich bessere Betreuung in der Aufgabenstellung beim Kunden anbieten. Und wir sind immer offen für neue Partner und arbeiten mit grossem Enthusiasmus daran, diese zu identifizieren, in der Deutschschweiz und auch in der Romandie.

Denken Sie da primär an Reseller beziehungsweise Systemintegratoren?
Nicht ausschliesslich. Wir suchen auch konstant nach Start-ups, mit deren Technologie wir unser Portfolio ergänzen können. Ein Beispiel ist die neue Partnerschaft mit einem Cloud-Capturing-Anbieter. Bald können wir so eine Cloud-Capturing-Lösung anbieten, die es auf dem Markt in dieser Form sonst praktisch nicht gibt.

Welche Voraussetzungen müssen solche Start-ups erfüllen?
Wir stellen hohe Anforderungen an solche Partner. Sie müssen einen mehrmonatigen Prozess mit Tests und Sicherheitsüberprüfungen und später regelmässige Audits durchlaufen – die nicht von Canon selbst, sondern von unabhängigen Spezialisten durchgeführt werden. So erreichen wir die gewünschte Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit. Darüber hinaus achten wir bei der Erweiterung des Portfolios auf die branchen- und segmentspezifische Relevanz. Ich glaube nicht an allgemein einsetzbare Lösungen, das wäre nicht nachhaltig.
 
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