Prime Computer sollen künftig direkt und indirekt vertrieben werden
Quelle: Prime Computer

Prime Computer sollen künftig direkt und indirekt vertrieben werden

Nach der Übernahme der Marke Prime Computer erklärt PCP.com-CEO Marcel Weber gegenüber "Swiss IT Reseller", welche Pläne er rund um die Marke hegt und wie es mit dem Vertrieb der Geräte weitergehen soll.
25. November 2022

     

Per 1. November hat PCP.com die Marke Prime Computer übernommen und erklärt, damit die eigene Marktposition als PC-Assemblierer stärken und ausbauen zu wollen. Gleichzeitig wurde das Versprechen abgegeben, dass mit der Übernahme die Bearbeitung aller Anfragen von Kunden von Prime Computer künftig sichergestellt ist.

"Swiss IT Reseller" konnte nun mit Marcel Weber, CEO von PCP.com, über die Übernahme sowie über die Pläne, die er mit Prime Computer hat, sprechen. Dabei erklärt Marcel Weber auf die Frage, wie viel Vertrauen in die Marke Prime Computer durch die Schwierigkeiten, in die das Unternehmen geraten ist, verloren ging: "Das zu beziffern, ist sehr schwierig. Unsere ersten Gespräche mit Partnern haben aber gezeigt, dass das Vertrauen grundsätzlich weiter besteht. Die Situation war für Prime Computer nicht einfach, zudem war die Einstellung der Geschäftstätigkeiten meines Wissens nicht von langer Hand geplant. Mir ist es wichtig, dass wir transparent und offen mit den Partnern und Stakeholdern kommunizieren. Das ist die Grundlage für eine erfolgreiche Zusammenarbeit."


Vorerst werde man den Lagerbestand mit fertigen und halbfertigen Produkten aus den aktuellen Produktlinien von Prime Computer fertigstellen und weitervertreiben, führt Weber aus. Wie das Produktportfolio dann in Zukunft ausschauen wird, könne er aktuell noch nicht sagen. "Den lüfterlosen Ansatz werden wir sicher weiterverfolgen, genauso wie auch den Ansatz der besonders kompakten Geräte." Auch den Nachhaltigkeitsansatz finde er spannend, ergänzt Marcel Weber, doch sei noch nicht klar, ob man diesen in derselben Konsequenz wie bislang weiterverfolgen wird. Hier dürften auch Margenüberlegungen eine Rolle spielen, sagt Marcel Weber doch ganz klar: "Die Preise, die Prime Computer verlangt hat, waren aus meiner Sicht zu tief." Er persönlich sei klar der Meinung, Nachhaltigkeit rechtfertige einen gewissen Aufpreis, doch dieser Aufpreis müsse im Rahmen bleiben. "Ein nachhaltiges Produkt mit einem Aufpreis von 30 Prozent und mehr zu verkaufen, ist schwierig."

Angesprochen auf die Vertriebsthematik – Prime Computer setzte die letzten rund zwei Jahre ausschliesslich auf den Channel – kündigt Marcel Weber gegenüber "Swiss IT Reseller" an, dass geplant ist, die Produkte künftig sowohl direkt als auch indirekt zu vertreiben. Die bisherigen Verträge mit den Distributoren und Resellern seien nicht übernommen worden, man befinde sich mit den Partnern von Prime Computern aber im Gespräch, und man wolle am Channel-Vertrieb festhalten. Es sei zudem auch denkbar, dass man in Zukunft auch die bisherigen PC-Marken von PCP.com, Steg PC und Beck PC, via Channel vertreiben könnte. "Die bestehenden Partnerschaften können auch ein Türöffner für unsere weiteren Marken sein", sagt Marcel Weber hierzu, erklärt gleichzeitig aber auch, mit Prime Computer auch den Endkunden wieder vermehrt direkt ansprechen, "was auch mit dem Thema Marge zu tun hat, die im Direktverkauf mehr Potential verspricht." Ausserdem, so Marcel Weber, werde man sich ausschliesslich auf den Schweizer Markt konzentrieren.


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