Microsofts Betriebssystem für Leichtgewichte, Windows CE will sich noch nicht so richtig durchsetzen. Die meisten Handy-Hersteller haben sich für Epoc, das Betriebssystem des Psions, entschieden. Das Windowslein spielt im Markt für tragbare Multifunktionsgeräte, dem unschwer eine glänzende Zukunft vorausgesagt werden kann, noch keine grosse Rolle.
Der Kampf um die Standards im ganz grossen Geschäft der Zukunft, dem Verkauf von Informationen und Waren über Internet an mobile User, ist voll entbrannt. Mit drei Allianzen, unter anderem dem Schulterschluss von Palm und dem gewichtigen Symbian-Partner
Nokia, bahnt sich die erste Bereinigung an: Alle gegen Windows CE.
Allianz 1:
Microsoft und BT
Die Schwergewichte der Handy-Szene,
Nokia,
Ericsson,
Panasonic und
Motorola sind für Microsoft als Lizenznehmer von Windows CE erstmals verloren. Da die meisten der zukünftigen tragbaren Kleinstcomputer gleichzeitig auch Telefone sein werden, bleibt MS nicht viel anderes übrig, als selbst welche herzustellen. Alleine dürfte dies sogar für den Software-Giganten ein ziemlich schwierige Sache werden.
Also verbündet man sich mit British Telecom. Gemeinsam wollen die zwei ein Portal für Internet-Dienste für mobile, drahtlose Geräte aufbauen. Zudem soll eine neue Generation von drahtlosen Geräten mit Windows CE als Betriebssystem entwickelt werden. Ausserdem will die Allianz die Entwicklung von GPRS-Standards (General Packet Radion Service) fördern.
Allianz 2: Nokia und Palm
Grad einen Tag nach der Bekanntgabe der grossen Freundschaft zwischen MS und BT folgten Palm und Nokia und kündigten eine Entwicklungs- und Lizenzierungsvereinbarung zur Entwicklung von Handies mit dem Palm OS an. Nokia wendet sich mit diesem Schritt aber nicht etwa von Symbian ab, sondern will Software für’s Palm OS und vor allem das Stift-Interface auf die Geräte mit dem Symbian-Betriebssystem aufsetzen. Die ersten Handys mit Palm OS sollen im Jahr 2001 in den USA auf den Markt gebracht werden.
Allianz 3:
Ericsson,
IBM, Lotus,
Oracle und Palm
Die dritte Allianz, die «GPRS Applications Alliance» will sich ebenfalls mit der Entwicklung von Standards für GPRS beschäftigen. Die Bündnispartner, darunter Schwergewichte wie
Ericsson,
IBM, Lotus, Oracle und wieder
Palm, werden Applikationsherstellern und anderen Interessierten Schulung, Beratung und Produkte-Tests anbieten.
Psion Revo
Der neue Westentaschencomputer aus dem Hause Psion (Excom) kommt leichter und kommunikativer daher. Samt Akku ist er grad noch 200 Gramm schwer und passt endlich auch in eine Jackentasche. Der Revo hat die gleiche Tastatur wie die Psions der Serie 5. Als Software sind Agenda und Kontaktliste, E-Mail-Client und Browser, MS-kompatible Textverarbeitung und Spreadsheet, Notizbuch, Taschenrechner, Uhr und ein Wecker vorinstalliert. Neu gibt es auch eine To-Do-Liste. Das Rechnerlein wird zusammen mit einer Docking-Station und der Synchronisationssoftware PsiWin 2.3 ausgeliefert. Mit neueren Handys von
Nokia,
Ericsson,
Motorola und
Siemens kann der Psion Revo über eine Infrarot-Schnittstelle kommunizieren. Der Akku reicht unterdessen für eine durchschnittliche Arbeitswoche. Distributor
Excom gibt einen Marktanteil
von 37,7% in der Schweiz für die Psion-Taschencomputer an. (hc)