Microsoft stellt sich mit seiner eigenen Wallet-Lösung der unlängst lancierten Digitalme-Technologie von
Novell und dem «Consumer Wallet» von
IBM entgegen. MS Passport-Wallet baut auf dem Passport-Verfahren auf, bei welchem die Benutzerdaten auf einem externen Server gespeichert werden. Laut eigenen Angaben sollen sich seit Juli bereits 40 Millionen Benutzer bei Passport angemeldet und 50 Firmen ihre Bereitschaft erklärt haben, dem neuen Shopping-Geldbeutel-System beizutreten. Novell hingegen kann durch die Kooperation mit AOL ihr «Digitalme» mittels dem Instant-Messaging-Tool «Instantme» 45 Millionen Anwender von AOLs Instant Messaging (AIM) hinter sich scharen.
Will der Benutzer auf einer E-Commerce-Site einkaufen, die an Passport angeschlossen ist, muss er sich nur einmal pro Sitzung mit seinem Username und dem Passwort identifizieren. Der Onlineshop-Betreiber erhält dann die Daten direkt von
Microsoft.
Als Gegenleistung liefern die Shop-Inhaber Microsoft einen winzigen Teilbetrag der getätigten Transaktion ab. Microsoft will diese Provision vorderhand möglichst klein halten, um das System bei E-Commerce-Betreibern durchzusetzen. Offen bleibt allerdings die Frage, ob Anwender zusätzlich zu ihren persönlichen Daten auch noch die Kreditkartennummer Herrn Gates anvertrauen werden. (mh)