"Swiss IT Reseller" hat bei den vier Netapp-Partnern
Netcloud, Itris Enterprise, BNC und Agiba nachgefragt, was der Storage-Markt 2019 bereithält. "Ein starker Trend ist sicher Flash", ist Anatol Studler, CTO und Director Datacenter Solutions bei Itris Enterprise, überzeugt. Neu sei diese Technologie zwar nicht, aber heute sei sie bezahlbar. Patrik Schilt, Chief Marketing & Sales Officer bei BNC, ergänzt: "All-Flash ist die bevorzugte Wahl in der Umsetzung heutzutage, wenn es um Tier-1-Daten geht, also um Primärdaten, mit denen aktiv gearbeitet wird." Und Marco Marazzi, Senior Account Manager bei
Netcloud, gibt zu Protokoll, dass bei drei Viertel der Projekte heute All-Flash-Lösungen implementiert werden. "Dadurch entfällt die Komplexität, verschiedene Silos mit einem Flash Pool einerseits und langsamen Disks andererseits zu haben", so Marazzi. Weiteres Potential sieht er noch im Object-Storage-Bereich, wo es um ganz grosse, oft unstrukturierte Datenmengen geht. "Es gibt heute schon einige konkrete Object-Storage-Projekte, und neue Anfragen treffen laufend ein", erklärt Marazzi. Andreas Schneebeli, Geschäftsführer von
Agiba, gibt derweil zu bedenken: "Wir haben durchaus Kunden, die sagen, All-Flash sei im Moment noch zu teuer. Diese nehmen lieber eine hybride Lösung und kombinieren herkömmliche Harddisks mit SSD. So erhalten sie die beste Performance zum besten Preis."
'Chinesische Unternehmen treten mit marktunüblichen Preisen im klassischen Datacenter-Bereich auf.' Anatol Studler, CTO und Director Datacenter Solutions, Itris Enterprise (Quelle: Itris Enterprise)
'Es gibt heute schon einige konkrete Object-Storage-Projekte, und neue Anfragen treffen laufend ein.' Marco Marazzi, Senior Account Manager, Netcloud (Quelle: Netcloud)
'Wir haben festgestellt, dass die Preise der grossen Hyperscaler zum Teil viel höher liegen als die für On-Premises-Lösungen.' Andreas Schneebeli, Geschäftsführer, Agiba (Quelle: Agiba)
'Netapp hat in den Cloud-Bereich investiert und Cloud-Produkte lanciert, die wir auch bereits schon erfolgreich verkaufen konnten.' Patrik Schilt, Chief Marketing & Sales Office, BNC (Quelle: BNC)
Zurückhaltung bei Hyperscalern
Weitere Technologien wie Container oder Hyperconverged sind ebenfalls ein Thema bei den Unternehmen. Laut Schilt von BNC verbirgt sich hinter Hyperconverged vor allem das Bedürfnis nach Einfachheit und Reduktion der Komplexität: "Hyperconverged verspricht, dieses Bedürfnis zu befriedigen: Es ist einfacher, schneller, skalierbar." Aber: Eingesetzt werde es nur punktuell – ebenso wie Container. "Meistens werden sie applikationsspezifisch eingesetzt, beziehungsweise bei Software-Anbietern, die dies so vorgeben. Die Nachfrage kommt im Wesentlichen aus der Entwicklerecke", so Schilt. Studler von Itris Enterprise beobachtet derweil aktuell einen tiefgreifenden Wandel in Richtung Microservice-Architekturen, bei welchen man flexibel einzelne Module einer Applikation austauschen und updaten kann. Studler ist überzeugt: "Das Deployment ist mit Containern viel einfacher und effizienter." Einen allgemeinen Trend zum Einsatz von Hyperscalern kann Schilt von BNC allerdings nicht erkennen. "Es gibt sicher einen Trend, gewisse Use Cases mit den Cloud-Lösungen der Hyperscaler abzudecken. Exchange-, Telefonie- und Webapplikationen werden in die Cloud verlagert, SAP hingegen bleibt im eigenen Rechenzentrum", so Schilt. Entsprechend steige die Nachfrage nach Hybridlösungen.