T-Systems Schweiz (Atag Debis) vor dem Umbau

Der Systemintegrator erhält einen neuen Namen und steht vor einer tiefgreifenden Reorganisation. Angst soll aber niemand haben, sagt der neue CEO Peter Schöpfer.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/13

     

Mit Atag Debis verschwindet ein traditionsreicher Name aus der Schweizer Szene der Systemintegratoren. Seit dem 1.7. firmiert Atag Debis unter dem Namen T-Systems Schweiz AG. Leiter von T-Systems mit 1200 Mitarbeitenden wird der ehemalige Chef von Multilink, Peter Schöpfer. Multilink seinerseits segelt seit kurzem unter dem Namen T-Systems Multilink.
«Die Leute sind verunsichert und viele haben Angst», sagt Peter Schöpfer offen. «Ich habe versucht, diese Ängste zu zerstreuen.» Entlassungen seien, trotz bevorstehender Neuausrichtung und Reorganisation, auf keinen Fall geplant. «Wir haben so viele offene Stellen – da gibt es viele Möglichkeiten für alle», so der neue Chef von T-Systems.
Sicher ist allerdings, dass bei der ehemaligen Atag Debis einiges ins Rollen kommen wird. Man werde jetzt die Strategie der Gruppe und der einzelnen Bereiche gründlich analysieren. «Zuerst werden wir uns fragen, ob alle Geschäftsfelder der Firma die richtigen sind, dann werden wir gründlich über unsere Prozesse nachdenken und dann erst über die Organisation.» Der Analyse-Prozess sollte bis Ende September, Anfang Oktober abgeschlossen sein und damit auch die Reorganisation angepackt werden können.
«Desktop ist ein Teil der Konvergenz»
In den Verlautbarungen von T-Systems ist praktisch ausschliesslich von Konvergenz die Rede. Sollen deshalb ganze Bereiche, wie zum Beispiel ADDS (Atag Debis Desktop-Services) abgestossen oder geschlossen werden? Schöpfer hat keine solchen Pläne: «Konvergenz ist nur möglich, wenn
Telekommunikation und IT zusammenkommen. Zur IT gehören Outsourcing genauso wie Desktops.
Wir wollen End-to-End-Lösungen anbieten. Es ist keine Rede davon, Betriebsteile aufzulösen oder abzustossen.» Hingegen sei es durchaus möglich, dass Teile von Desktop-Services in andere Einheiten integriert werden. Man schaue sich die Organisation von T-Systems in Deutschland und Österreich, wo der Desktop-Bereich anders organisiert ist, gut an, so Schöpfer.
Schöpfer, der als ehemaliger CEO von Multilink Schweiz und Swisscom-Mann ein Telekomspezialist ist, hat das Mantra des Schweizer VARs oder Systemintegrators schnell gelernt. «Kisten schieben, das könnten Dell und Compaq besser als T-Systems», so Schöpfer. T-Systems werde mehr Services und vor allem Systemintegration anbieten müssen.
Der Mega-Integrator
Unter dem Namen T-Systems entsteht der europaweit zweitgrösste Systemintegrator mit 37’000 Mitarbeitenden in 20 Ländern. Das Unternehmen gehört zu 50,1 Prozent der deutschen Telekom und zu 49,9 Prozent Daimler Chrysler Services AG. Der Mega-Integrator setzt rund 11 Milliarden Euro um. Das Geschäft mit Systemlösungen ist als eines der vier strategischen Wachstumsfelder der übermächtigen Deutschen Telekom definiert. (hc)


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