IBM und Intel: Schulterschluss für mobiles Internet

Zur Zeit setzen die wichtigen Mobilgeräte-Hersteller kaum auf Intel-Bauteile. Durch den Schulterschluss des Chip-Giganten mit IBM könnte sich das ändern.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/06

     

IBM und Intel arbeiten zusammen, um standardisierte Hardware- und Softwarelösungen für Internet-fähige Mobilgeräte der nächsten Generation zu liefern. Damit wenden sie sich an Hersteller, Applikationsentwickler, Carrier und Dienstleister.
IBM unterstützt die Personal Internet Client Architektur (PCA) von Intel durch deren Portierung in die «Websphere Everyplace Suite Embedded Edition» sowie mit Tools und Geräten für den Intel Strong ARM-Prozessor und die Intel Xscale Mikroarchitektur.

Konstruktionspläne stehen zur Verfügung

PCA stellt Konstruktionspläne für die Entwicklung von PDAs und Mobiltelefonen zur Verfügung, die auf Intel-Hardware basieren. Sie beinhaltet Xscale-Prozessor, Flash-memory-Produkte und die Micro Signal Architecture – ein DSP-Derivat von Intel.
IBMs «Websphere Everyplace Suite Embedded Edition» ist eine Cross-Plattform Middleware für Geräte, die über Device/Content Management, Connection Management, Kommunikation, Benutzerschnittstellen, Verschlüsselung, Authentifizierung oder Message Queuing verfügen, und ist in standardisierte Echtzeit-Betriebssysteme wie QNX Neutrino integriert.
Möglich sind auch kundenspezifische Anpassungen, um die Embedded Plattform an bestimmter Geräte anzupassen. Die IBM Websphere Everyplace Suite Embedded Edition» basiert auf Java und verwendet offene Standards. Sie beinhaltet Kommunikations-, Applikations- und Benutzerschnittstellen.
Zusätzlich bietet IBM mit der «Websphere Everyplace Suite» eine Serversoftware für die Optimierung der Übertragung Web-basierender Informationen und Applikationen an mobile Geräte.

Intels Hoffnung heisst IBMs Software

Intel wird später in diesem Jahr IBMs Middleware zusammen mit dem Intel PCA Software Developer Kit (SDK) und dem Hardware Reference Design Guide anbieten. Der Chip-Hersteller erhofft sich dadurch offensichtlich eine Stärkung der eigenen Produkte im Mobilbereich.
Die Unterstützung der PCA-Architektur durch die IBM-Software könnte ein Verkaufsargument für Bauelemente von Intel gegenüber Handy- und PDA-Herstellern sein.
Als Intel PCA im letzten Herbst vorstellte, werteten Fachleute das Papier nämlich vorwiegend als etwas verspäteten Versuch, noch auf den Mobilfunk-Zug aufzuspringen. Dieser verspricht ohne Zweifel grosse Wachstumsraten. Doch die wichtigen Hersteller wie Ericsson, Motorola oder Nokia benutzen bis jetzt kaum Intel-Bauteile. (fis)


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