Live aus Cannes: VMWorld Tag 2 - Die Zukunft der IT

25. Februar 2009

     

Nachdem am Montag die Partner ihren Tag an der VMworld Europe 2009 in Cannes besuchten, rückten am Dienstag die Kunden an. Es zeigte sich, dass die am Partnertag demonstrierte Krisenresistenz des Virtualisierungsriesen zumindest im Bezug auf seine Hausmesse zutrifft: Die Besucherzahl erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 200, womit 4700 Gäste begrüsst werden konnten. Wenn die europäische Ausgabe der VMworld derart weiterwächst, wird das Kongresszentrum der südfranzösischen Stadt bald zu klein sein.

Trotz Sonnenschein und blauem Himmel ist in Cannes sehr oft von Wolken die Rede. Es geht um Cloud-Computing und VMware-CEO Paul Maritz ist ganz sicher, dass es sich dabei nicht um ein Schlagwort, sondern die Zukunft der IT handelt. Vmware kündigte an, dass die Bezeichnung vSphere, die bislang intern genutzt wurde, künftig offiziell für die vierte Auflage der Virtual Infrastructure herhalten soll. Aus der Management-Software Virtual Center wird vCenter und mit vClient können Anwender künftig von jedem x-beliebigen Endgerät auf ihren Desktop zugreifen. Was bei Apple das "i" ist bei VMware das "v". "Wir haben ein naturgegebenes Recht auf diesen Buchstaben", scherzt denn auch Maritz im Gespräch mit Journalisten. Das für 2009 angekündigte Rechenzentren-Virtualisierungspaket nennt sich allerdings VDC-OS, was für Virtual Datacener Operating System steht.


Mit der vCloud Initiative will VMware seinen Kunden den Aufbau von sogenannten "Private Clouds" ermöglichen, die sich aus internen Wolken und solchen von externen Service-Providern zusammensetzten. "Wir bauen ein Mainframe aus Software", umschreibt Maritz diesen Ansatz. VMware sei längst kein Virtualisierungsanbieter mehr, so der neue CEO. Es gehe nicht mehr um einen simplen Hypervisor, sondern darum, die virtuellen Maschinen effizient und weitgehend automatisiert zu verwalten. "Doch Cloud Computing lässt sich nicht von heute auf morgen umsetzten", fügt er hinzu. Dazu brauche es Branchenstandards, die den Zusammenschluss der Wolken überhaupt ermöglichen. "Bis dahin ist es noch ein weiter Weg", so Maritz.

Von den zunehmenden Virtualisierungs-Aktivitäten seitens Citrix und Microsoft lässt sich VMware indes wenig beeindrucken. "Wir haben Konkurrenten, aber keinen Konkurrenzkampf", bringt es Duglas Phillips, Senior Product Marketing Manager EMEA, auf den Punkt. Der Einstieg Microsofts helfe seinem Unternehmen, weil die Marketingaktivitäten des Softwareriesen die Bedeutung von Virtualisierung auch dem letzten Firmenchef klar mache. "Wenn der dann bei Google das Wort Virtualisierung eintippt, findet er fast nur VMware-Seiten. Wir sind technologisch extrem weit voraus." Microsoft sei schon stolz darauf, Live-Migrationen durchführen zu können - also die Verschiebung virtueller Maschinen von einem Server auf den anderen im laufenden Betrieb. "Unterdessen ist unser Produkt vMotion beispielsweise in der Lage zu erkennen, wenn die Server schlecht ausgelastet sind, um dann die virtuellen Maschinen automatisch auf einen Teil der Rechner zu verschieben und die anderen herunterzufahren." (Markus Gross, Cannes)


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