IBM PSG: Zurück zum Channel – europaweit

Big Blue findet, sie habe die Kurve im PC-Geschäft nun auch in Europa geschafft. Und stellt einen neuen PSG-Chef für den alten Kontinent vor.

Artikel erschienen in IT Reseller 2000/20

   

Haben Sie gerne Telefon-Konferenzen? Sie auch nicht? Wie auch immer: Telefonkonferenzen können auch zu mystischen Erlebnissen verhelfen. So geschehen an der Channel-Presse-Telefonkonferenz aus Anlass der Inaugurierung des neuen europäischen Chefs der IBM PSG (Personal Systems Group), Mark Enzweiler.
Ausgerüstet mit einem Passwort («Channel») und sechsstelliger Bestätigungszahl ruft der Schreibende also knapp rechtzeitig auf die angegebene Nummer an. Block und Kugelschreiber liegen bereit – die Bürotüre ist geschlossen. Eine Dame nimmt den Anruf in breitestem Cockney (oder war es gar gälisch?) entgegen und murmelt etwas unverständliches.
Man nennt seinen Namen und die Zeitschrift und bekommt eine weitere unverständliche Antwort. Zufälligerweise fällt im gegenseitigen Nicht-Verstehen das Wort «Channel» – die Dame ist hörbar erleichtert und stellt durch. Dann zuerst einmal nichts. Im Hintergrund hört man das Klappern einer eifrig betätigten Tastatur und leises Murmeln. Als höflicher Mensch ruft man in den Hörer: «Hello». Vielstimmiges «Hello» tönt zurück, dann wieder Schweigen, Murmeln und Tastaturklappern.
Warten. Tja, dann beginnt man halt E-Mails zu beantworten und trägt so zu weiterem Hintergrund-Geklapper bei. Nach ein paar Minuten startet der neugierige Journalist einen zweiten Versuch: «I’m waiting for the Channel-Pressconference.» Wieder vielstimmige Antworten: «Yes I’m waiting too.» «We are all waiting.» «Oh yes, I’m waiting too.» «It’s like school – waiting for the teacher.» Die unterschiedlichen Akzente lassen verraten, dass sich da die Chefredakteure der Channel-Presse von Schweden bis Spanien im virtuellen Presse-Darkroom versammelt haben. Wieder Schweigen, Tastaturklappern.

Nun, Mark Enzweiler stiess dann auch noch dazu.


Aufschwung im Q2/3

Mark Enzweiler ersetzt Doug LeGrand als europäischer PSG-Boss. Er ist ein alter IBM-Hase. In seinem letzten Job war er verantwortlich für das US-Channel-Business in IBMs PC- und Server-Abteilung. Schweizer PSG-Leute sind einigermassen enthusiastisch über die neue europäische PSG-Crew in Paris: «Das sind jetzt alles Channel-orientierte Leute,» heisst es.
Enzweiler ist erst kurz an seinem Job, kann entsprechend wenig zu konkreten Fragen sagen: «I’m looking forward to understanding European markets.»
Immerhin, er verspricht eine Re-Fokussierung seiner Organisation auf den Channel und den richtigen Mix von marktgerechten Produkten und tiefem Channel-Inventar. Zur Zeit liege man beim (potentiell tödlichen) Channel-Inventar mit drei bis dreieinhalb Wochen gut im Rennen, meint Enzweiler. Ausserdem will er schnell und europaweit elektronische Tools für IBM-Partner verfügbar machen, sodass die Rabatte und Gutschriften schneller verrechnet werden.
Das «Top Seller»-Modell scheint europaweit Furore zu machen und soll ausgebaut werden. Mit den «Top Seller»-Angeboten will IBM, wie es HP und Compaq vorgemacht haben, tiefe Preise mit hoher Verfügbarkeit auf ausgewählten Produkten kombinieren.
Wie es sich gehört, ist Enzweiler ganz enthusiastisch: «Unsere Netvista-PC-Absätze wuchsen zwei mal schneller als der Markt, bei den Servern war es nicht viel schlechter. Wir wollen das Momentum jetzt mitnehmen. Immerhin, wir hatten einen starken Juli und August und einen sehr starken September.» (hc)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wie hiess im Märchen die Schwester von Hänsel?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER