Nachdem
IBM anfangs Oktober im Rahmen der Neubenennung des gesamten Serverprogramms die bisherigen RS/6000 Produkte in «P-Series» umbenannte, wird nun Ende November ein brandneuer Unix-Server mit Namen P-Series 680 ausgeliefert. Kostenpunkt: Von 607’000 Dollar an aufwärts.
Die 6 bis 24-Weg-SMP-Maschine verfügt in der Highend-Konfiguration über 96 GByte Arbeits- und bis zu 873,6 GByte Festplattenspeicher sowie 53 PCI-Steckplätze. Der entscheidende Unterschied zum Vorgängermodell (S80) liegt indessen bei den neuen, mit 600 MHz getakteten 64-bit-Prozessoren.
Mit deren vereinter Leistung dürften ähnlich positionierte Produkte von Sun und
Hewlett-Packard nur schwer mithalten können. IBM hat aber auch das Timing für den Marktstart des neuen Servers gut gewählt, da die neue Highend-Maschine Superdome von HP nicht vor nächstem Jahr bereit stehen wird.
Scot Firth, bei IBM für die eServer verantwortlich, gibt sich überzeugt: «Die Benchmark-Resultate sprechen eine eindeutige Sprache. Der P680 wird bei den Unix-Servern für absehbare Zukunft den Standard setzen. Vor allem aber: Wir bringen die Maschinen jetzt auf den Markt, während es von Superdome bisher nichts gibt als Worte.»
«Capacity on Demand»
Die Prozessoren des bisher unter dem Namen Turbo bekannten, neuen IBM-Servers nutzen die hauseigenen Kupfer- und Silicon-on-Insulator (SOI)-Technologien. Auf diese Weise können laut
IBM Leistungssteigerungen von bis zu 30 Prozent erreicht werden, da mit dieser Technik die Entstehung von Wärme und Spannungsverlusten auf den Chips minimiert wird. Daher kann mit weniger Prozessoren mehr Leistung erbracht werden.
Der P680-Server verfügt zudem über «Capacity-on-Demand» in Form von zusätzlichen CPUs, die inaktiv (und kostenlos) sind, bis sie benötigt werden. Dieses Feature hat zwar auch
HP angekündigt, IBM betont jedoch, beim P680 sei dies ein Ergebnis der mit der neuen Namensgebung verbunden Zusammenführung der Mainframe- und Serverabteilungen.
Mit Hilfe von «Blue Hammer» lassen sich 16 P680 mit zusammen bis zu 364 Prozessoren in einem Cluster zusammenfassen. Diese Technologie stammt von den von IBM gebauten Supercomputern.
Der Massstab, der mit dem P680 im Highend-Servermarkt gesetzt wird, sollte nicht unterschätzt werden. Bisher hat sich HP nämlich gehütet, Benchmarks zu veröffentlichen. Möglich, dass uns da im Jahr 2001 noch eine Überraschung erwartet. (fis)