Die Datensammler von IDC haben gesonderte Zahlen zum PC-Markt in Europa, Asien und dem Mittleren Osten veröffentlicht. Das Wachstum in Europa allein, verglichen mit dem Vorjahresquartal beträgt 11,7%, etwas besser als die 9,6% im letzten Quartal.
Der Aufschwung beruht vor allem auf dem Consumer-Markt und weiterhin grossen Zuwachsraten (>40%) bei den Notebooks.
Das dicke Haar in der Suppe: Wegen der weiterhin enttäuschenden Corporate-Sales (PC und Server) und dem starken Dollar sind die Gewinne der Hersteller trotzdem oft mager.
In der Tabelle fallen die stark unterschiedlichen Performances der grossen Hersteller auf. Die grossen Gewinner waren
HP und
IBM, aber auch weiter hinten liegende Hersteller konnten gut zulegen. IBM liegt wieder auf Platz vier. Etwas verwirrend die Resultate bei Fujitsu-Siemens, das stark unter der Schwäche auf dem deutschen Unternehmens-Markt gelitten hat.
Während der Rückgang gegenüber letztem Jahr ins Auge sticht, konnte man verglichen mit dem letzten Quartal wieder zulegen, vor allem durch die Notebooks und Consumer PCs. Deshalb liegt
Fujitsu Siemens wieder auf dem zweiten Platz vor
Dell. Allerdings verkündete das japanisch-deutsche Team ja vor einem Jahr noch grossspurig, man wolle bis 2001 die Nr. 1 in Europa werden.
PC-Markt Global: Analystenstreit
Neben der IDC hat auch Gartner Dataquest einen neuen Bericht zum globalen PC-Markt im 3. Quartal 2000 veröffentlicht. Die beiden unterscheiden sich in den Zahlen, und noch erheblicher in den Interpretationen.
IDC sieht alles recht rosig. Man errechnete ein Wachstum von 18,3 Prozent für das Q3 gegenüber letztem Jahr. Auch für die nächste Zeit ist IDC optimistisch: «Die Sorgen über die Stärke des PC-Markts scheinen Hersteller- und Segmentspezifisch zu sein.»
Gartner gibt ein Wachstum von lediglich 15,2 Prozent an, teilweise wegen anderen Datenerfassungsmethoden. Gartner wittert aber im Gegensatz zur IDC ein allgemeineres Problem. Das sowieso geringe Wachstum sei teilweise durch Channel-Stuffing und aufgeblähte Inventare zustande gekommen. Auch bei den Zukunftsaussichten widerspricht Gartner der IDC: «Der Win2000-Sprung hat nicht stattgefunden, und der Konsumentenmarkt ist gesättigt.»
Beide Institute bestätigen, dass
HP IBM überholt hat und jetzt den dritten Rang der Hersteller belegt.