Der Markt für optische Netze boomt. Die führenden Hersteller bemühen sich, durch Firmenaufkäufe ein möglichst grosses Stück von dem lukrativen Kuchen zu ergattern. Für Firmen, die über entsprechende Technologien verfügen, werden Spitzenpreise bezahlt. Dafür gibt es allerdings gute Gründe: Die Konkurrenz ist hart, die Technik teuer und die Entwicklungskosten sind hoch.
Für Chromatis, eine WDM-Firma, die noch nicht einmal kommerziell verfügbare Produkte vorweisen kann, zahlte Lucent kürzlich 5,7 Mia. Dollar.
Nortel war CoreTek, ein Spezialist für die Integration mehrerer Laser auf einem Substrat, 1,43 Mia. Dollar wert und für Xros, Hersteller von optischen Switches und Routern, liess der kanadische Konzern 3,25 Mia. springen, obwohl auch diese Firma noch keine Geräte liefert.
Auch
Cisco ist nicht untätig geblieben: Der Marktführer für Internet-Router übernahm die Abteilung für optische Netze des italienischen Mischkonzerns Pirelli für 2,15 Mia. Dollar und verleibte sich darüber hinaus den schwedischen WDM-Spezialisten Qeyton für 800 Mio. Dollar ein.
Der Laser-Spezialist JDS kauft alles zusammen (SDL, E-Trak Dynamics, Cronos), was halbwegs in sein Gebiet passt. Bereits ist die Wettbewerbsbehörde aufmerksam geworden. Viele Startups bleiben nicht mehr übrig für die hungrigen Netzwerkunternehmen.
Lucent hat übrigens ihre Photonik-Sparte aufgeteilt in eine Optical Networking-Abteilung, die sich um WANs und Backbone-Technologie kümmert, und eine Abteilung, die sich auf MANs (Metropolitan Area Networks) spezialisiert. Möglicherweise eine Folge davon, dass nach Meinung vieler Marktbeobachter Nortel bei den Telekom-Carriern momentan die Nase vorn hat.