Verdoppelte Speicherkapazitäten


Artikel erschienen in IT Reseller 2000/13

   

Den Forschern bei IBM Research ist es gelungen, eine Hardware-Technologie zu entwickeln, mit der sich die Speicherkapazität verdoppeln lässt. Damit könnten bei ISPs und anderen grossen Server-Installationen Millionen von Dollars eingespart werden.
Das «Memory Extension Technology», kurz MXT, genannte Verfahren speichert häufig benutzte Daten und Instruktionen nahe beim Prozessor, so dass jederzeit schnell darauf zugegriffen werden kann. Weniger oft benötigte Befehle und Daten werden komprimiert und statt auf der Festplatte im Memory abgelegt. Die Forscher konnten die Speicherkapazitäten auf diese Weise für die meisten Applikationen verdoppeln.
Die Technologie ist vorläufig für Intelbasierte Server wie etwa die Netfinity-Linie bestimmt. Mark Melenovsky, Analyst bei IDC, sagt für MXT einen grossen Boom im Lowend des Intel-Servermarktes voraus, denn: «Speicher ist einer der eigentlichen Engpässe, mit denen sich die Intel-Plattform konfrontiert sieht.»

In Zukunft Standard bei Chipsets?

IBM will aber auch Wege suchen, um MXT in weitere Daten- und Web-Application-Server einzubauen. In Zukunft soll die Technologie laut IBM zudem für PCs, Laptops, Workstations und das Pervasive Computing – also für Handys, PDAs und weitere Kleingeräte – nutzbar gemacht werden.
IBM arbeitete seit Jahren an Kompressions/-Dekompressionshardware, die auf Basis des Lempel-Ziv-Algorithmus arbeitet.
Die Chips der ALDC (Advanced Lossless Data Compression)-Serie erzielten bisher bei einer mittleren Kompressionsrate von 2:1 Geschwindigkeiten von bis zu 40 MByte/s. Nun ist es IBM offenbar gelungen, die Chips deutlich zu beschleunigen. Welche Latenzzeiten und Bandbreiten mit MXT möglich sind, wurde bisher nicht bekannt gegeben. Ein IBM-Sprecher sagte aber, dass die neue Technologie etwa 10’000 mal schneller arbeite als Softwarekompressionen.
Als eine der ersten will die kalifornische Firma Serverworks MXT nutzen. Das Unternehmen bietet Multiprozessor-Chipsätze mit bis zu 16 GByte PC133-SDRAM für Intel Pentium-III-Systeme an. Jetzt hat es mit IBM ein fünfjähriges Technologie-Austauschabkommen abgeschlossen, das auch MXT-Lizenzen umfasst. (fis)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER