Swisscom eröffnet E-Marketplace

Mit ihrem neuen B2B-Marktplatz «Conextrade» hat die Swisscom ein weiteres E-Commerce-Eisen im Feuer.

Artikel erschienen in IT Reseller 2000/12

   

Mitte Juni hat die Swisscom den B2B-Internet-Marketplace «Conextrade» gestartet. Die Swisscom will noch dieses Jahr einen zweistelligen Millionenbetrag in das Projekt investieren und verfolgt «ambitiöse Wachstumsziele» punkto Teilnehmer, Umsatz, Services, Partnerschaften – z.B. bei Finanzdienstleistungen – und Joint-ventures mit anderen Marktplätzen. Leiter von Conextrade ist Thomas Kern, derzeit beschäftigt man bereits über 40 Mitarbeiter.
Solche Summen unterstreichen das Swisscom-Engagement im E-Commerce, schliesslich sei der Business-to-Business-Markt von strategischer Bedeutung für die Swisscom. Die Lösung basiert auf Produkten von Commerce One, dadurch wird der Schweizer Marktplatz auch gleich ins internationale Global Trading Web von Commerce One eingebunden. Dort sind bereits Multis wie Shell, GM und verschiedene Telcos vertreten. Die Swisscom wird denn auch selber über das Netz einkaufen. Swisscom-Sprecher Sepp Huber: «Wir werden dieses Jahr für deutlich mehr als zehn Millionen Franken Waren einkaufen.» Nächstes Jahr soll das Einkaufsvolumen der Swisscom im eigenen Marktplatz 200 Millionen betragen, mittelfristig soll der ganze Einkauf darüber laufen. Mit der frischgeschmiedeten Allianz der Kalifornier mit den Walldorfern geht auch die SAP-Gemeinde nicht vergessen: In Zukunft wird die gemeinsam entwickelte Buy/Sell-E-Procurement-Lösung die SAPler an die Conextrade angebunden. (vergl. Seite 8)

Strategische Partnerschaften

Den Betreibern vertikaler Portale werden Services wie Hosting, Einbindung in die E-Procurement-Plattform, Katalog-Management und Kundendienst angeboten. Über die verwendete XML-Technologie sollen auch EDI-Anwender direkten Zugang zum Marktplatz erhalten. So will man zusätzlich zu den 70 Suppliern, die direkt an den Marktplatz angebunden werden, weitere 600 Anbieter integrieren. Strategischer Partner der Connextrade wird die Post sein, sie übernimmt Zahlungsverkehr und Logistik. Mit dem Engagement in diesem neuen Bereich will die Post Anteile gewinnen, die sie bei den traditionellen Geschäftsfeldern verliert. Als weitere strategische Partner werden Xmedia, Gastrogate (ein Portal für Hotellerie und Gastwirtschaft) und die Karl Steiner Holding (Bau und Immobilien) genannt.
Vorerst umfasst das Angebot branchenunabhängige Produkte wie Büromaterial, PCs, Reisen oder Reinigungsservices. Als Kunden und Partner werden grosse, mittlere und kleine Einkaufs- und Verkaufsorganisationen angesprochen, wobei gegenwärtig der Schwerpunkt bei grösseren Unternehmen liegt. Im Herbst sollen Co-Shopping-Möglichkeiten und Auktionen operativ werden, was für kleinere Firmen interessant ist. Wer mitmacht, bezahlt natürlich Gebühren, doch wer als «Frühstarter» einsteigt, dem bietet die Conextrade zur Zeit ein «attraktives Bonuspaket». (phk/mvb)


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