HP-Sieg so gut wie sicher

Wie bereits gestern Abend vermeldet, hat die HP CEO Carly Fiorina kurz nach der Abstimmung in der Aktionärsversammlung über den HP/Compaq-Merger den Sieg für das HP-Management verkündet. Der Vorsprung der Ja-Stimmen für die Compaq-Übernahme sei "klein, aber genügend."

Walter Hewlett seinerseits erklärte, der Stimmenunterschied sei noch zu klein, um den Ausgang der Abstimmung mit Sicherheit vorauszusagen. Den Sieg konnte er allerdings nicht für seinen Seite beanspruchen. Ein Sprecher aus dem Lager Hewletts behauptete, der Stimmenunterschied zugunsten der Ja-Stimmen liege bei weniger als einem Prozent. Eine HP-Sprecherin dementierte, dass der Unterschied so klein sei, HP will aber keine vorläufigen Zahlen bekannt geben.


Die Siegessicherheit HPs gründet sich auf der vorläufigen Auszählung der Stimmkarten, die bis jetzt bei den Vertreterfirmen der beiden gegnerischen Lager eingetroffen sind. Alles hängt jetzt davon ab, wie viele Aktionäre sich eventuell noch anders entschieden und rechtzeitig eine zweite Karte eingeschickt haben. Bis das endgültige Resultat feststeht, können noch mehrere Wochen vergehen.

Als Gegner der Übernahme hält man gern an dieser Hoffnung fest, dass sich noch etwas ändern könnte. Trotzdem dürfte die Compaq-Übernahme Tatsache werden. Wenn noch Aktionäre ihre Meinung geändert haben, so sind das kaum die Grossaktionäre.

Es ist auch äusserst unwahrscheinlich, dass das HP-Management den Sieg für sich beansprucht, wenn es sich nicht beinahe absolut sicher über das Ergebnis der Abstimmung ist. Wall Street glaubt auf jeden Fall auch daran: Nach der Abstimmung stieg der Kurs der Compaq-Aktien sofort an, während die HP-Aktien fielen. Der Kurs der Compaq-Aktien liegt jetzt nur noch etwas über 5% unter dem Wert des Tauschangebots (0,63 HP-Aktien pro Compaq-Aktie), dass in den Übernahmevereinbarungen festgelegt worden ist. (hjm)