1999 war für die Schweizer Distributionsaktivitäten von COS kein gutes Jahr. Der Umsatz stagnierte und Wechsel im Management verunsicherten die Kunden. Stephan Blumenthal ist als Nachfolger von Jürg Schlegel mit der nicht ganz einfachen Aufgabe betraut, den Komponenten-Disti in gewinnbringendere und wachstumsträchtigere Gewässer zu steuern.
Vom Marketmaker zum Komponentendisti
COS hatte mit der Exklusivdistribution der
Nokia und Oki zwei margenträchtige Standbeine. Als Quasi-Herstellerniederlassung betrieb COS Branding und machte den Markt. Durch den Verkauf von Nokia an
Viewsonic und vor allem durch den Preiszerfall im Markt für CRT-Monitore bröckelte zumindest eines dieser Standbeine ab.
Nun wird die Distribution neu aufgegleist. Stephan Blumenthal unterscheidet die drei Standbeine: «Neue Märkte» (Mobilkommunikation, Palmtops), «Value» (Tektronix/Xerox,
Oki, Acer) und «Volume» (MSI, Viking, Scott, Daylink). Die Distribution der Viewsonic-Monitore teilt sich COS mit
Rein Computer, die sich aber mehr aufs Projektgeschäft konzentriere, so Blumenthal.
Logistik-Projekte
Wer als Volumen-Disti wachsen will, kann sich keine Doppelspurigkeiten leisten und muss einen perfekten Service (RMA, Erreichbarkeit, Web-Shop) bieten. COS wird per 1. August die bisher zwei Läger bei Setz und in Baden zu einem neuen Zentrallager in Birmenstorf bei Baden zusammenfassen, erzählt uns Blumenthal. Die bestehende EDV-Infrastruktur wird ausgebaut und bis in vier Monaten um einen Webshop für Händler erweitert.
Noch nicht so weit wie P&T
Der Schweizer Distributionsarm von COS ist noch nicht so weit wie die deutsche Schwester P&T. Diese baut zur Zeit die Kapazitäten mit einem neuen Logistik-Center in Linden schnell aus. Bis zu 20 Prozent des Umsatzes soll in naher Zukunft durch das Bündnis mit dem
E-Tailer Primustronix erreicht werden.
Blumenthal betont, dass P&T in Deutschland eine andere Situation angetroffen hat als COS in der Schweiz. Blumenthal: «In der Schweiz ist der Markt mit
Also und C2 wesentlich gesättigter. Entscheidend ist, dass wir so schnell wie möglich die Synergien zwischen P&T und COS in der Schweiz nutzen können.» Erst wenn die «Hausaufgaben» gemacht sind und sich die Personalsituation stabilisiert hat, wird sich Blumenthal den ehrgeizigen Zielen von P&T anschliessen können. Die Deutschen wollen immerhin im Bündnis mit Primustronix zum Broadliner werden und in die europäischen Top 5 vorstossen. (hc)