Um es gleich vorwegzunehmen: HP hat mit dem E-Vectra den PC neu erfunden. Oder doch nicht? Das E im Namen des neuen E-Vectra hat nämlich weder mit E wie electronic oder E-Commerce etwas zu tun. «Das E soll lediglich den Übergang vom Desktop zur Appliances verdeutlichen. Mit E ist Evolution und der Übergang zu HPs E-Services-Strategie gemeint», so Heike Weiss, European Product Manager Business Desktop PCs bei
Hewlett-Packard Europe in Grenoble, bei ihrem Besuch in Thalwil gegenüber IT Reseller. In der Tat: Ausser der abschliessbaren Klappe auf der Rückseite und der sehr kompakten Grösse entspricht der e-Vectra dem herkömmlichen PC.
Evolution zum Winzling
Nein, Heike Weiss hatte den E-Vectra nicht vergessen bei ihrem Besuch in der IT Reseller-Redaktion, sie hatte ihn in der Aktentasche: Der E-Vectra ist mit seinen 24 x 27 x 9 cm erstaunlich klein und wiegt nur gerade 3,8 Kilogramm. Es handelt es sich aber keineswegs um ein Consumerprodukt, wie Weiss versichert. «Der E-Vectra ist eindeutig im Enterprise-Bereich positioniert. Nicht nur in den USA, auch in Europa ist Platznot in den Unternehmen ein Thema. Denken Sie an ein Callcenter oder ein Frontdesk. Aber auch in normalen Büroräumlichkeiten spielt Platznot eine immer wichtigere Rolle.»
Der PC besteht denn eigentlich nur aus «drei für eine Wartung vorgesehenen Komponenten»: Das externe Netzteil, die Festplatte und das Gehäuse. Ganz zum Maximum reduziert wurde der E-Vectra allerdings nicht. Dass er so klein werden konnte, wie er jetzt ist, hat seine Gründe: Kein Diskettenlaufwerk, keine PCI- und ISA-Erweiterungen, externes Netzteil.
Neues am E-Vectra
Der E-Vectra hat aber tatsächlich neues zu bieten: Die Diagnosesoftware «E-Diagtools», die permanent den Betrieb auf Fehler überprüft. Sobald eine Unregelmässigkeit auftritt, isoliert das Programm die Fehlerquelle und sendet
HP, beziehungsweise einem Support-Dienstleister, eine E-Mail mit Fehlerbeschreibung sowie einer Anforderung für das entsprechende Ersatzteil.
Damit wird der E-Vectra laut HP «zu einem integralen Bestandteil der Service-Versorgungskette eines Unternehmens» und (laut Einschätzung der Redaktion) nach Ablauf der dreijährigen Garantie zum Ersatzteilverkäufer von HP.
Was die Ports angeht, kann man nicht behaupten, dass HP den PC neu erfunden hat. Hier also wieder E für Evolution oder Übergang: Im Gegensatz zu beispielsweise Compaqs iPaq, der in zwei Versionen — nur mit USB- oder mit Parallelport, serieller Schnittstelle und PS2-Anschluss daherkommt — ist der E-Vectra eine eher konventionelle, aber durchaus vernünftige Hybridlösung.
Und genau hier bringt HP ein wirkliches Novum – HP nennt es das HP Port-Control-System — die verschliessbare Plastikkappe, die an der Rückseite des Rechners über alle USB-, seriellen und parallelen Ports gezogen werden kann. Die Ports und die Festplatte lassen sich für eine Vielzahl von PCs mit demselben Master-Schlüssel sichern.
Das Fehlen von ISA oder PCI-Steckplätzen ist im Hinblick auf die Sicherheit für Unternehmenskunden gedacht, da so das System kaum mehr manipulierbar ist.
Das verschliessbare Gehäuse lässt sich sehr schnell öffnen und mit einem Handgriff die Festplatte (bis 15 GB) entnehmen, wodurch der Zugriff auf die Hauptplatine frei wird. Da arbeiten, je nach Ausstattung, ein
Intel Pentium-III (600 oder 667 MHz) mit 256 KB L2-Cache oder ein Celeron-Prozessor (500 oder 533 MHz) mit 128 KB L2-Cache, mit bis zu 256 MB SDRAM. Das Motherboard sei deshalb so klein, so Heike Weiss, weil es eine HP-Eigenentwicklung aus Grenoble ist.
Der E-Vectra ist ab 599 Dollar oder Euro ab Mitte April in der Schweiz erhältlich. (mh)
HPs E-Vectra in Kürze
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Intel Pentium III (600 oder 667 MHz) mit 256 KB L2-Cache oder
Intel Celeron (500 oder 533 MHz) mit 128 KB L2-Cache
- 64, 128 oder 256 MB SDRAM
- Festplatte
Quantum tra ATA/66 bis 15 GB
- Intel 3D Direct AGP-Grafikkarte
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3Com Fast Etherlink 10 / 100 BASE-TX
- 24fach CD-ROM-Laufwerk
- Windows 98SE oder 2000 Pro
vorinstalliert
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HP Toptools für Gerätemanagement
- HP E-Diagtools für Hardwarediagnose
- 3 Jahre Garantie mit Reparatur und Rücksendung
- Abgeschlossenes Gehäuse, Festplattenverriegelung und HP Port Control System
- Abmessung 24 x 27 x 9 cm