IBM setzt auf Business Intelligence

IBM forciert sein Geschäft mit Business-Intelligence-Software. Nach dem Kauf von Filenet im letzen Jahr soll 2008 Cognos das Portfolio bereichern.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2007/20

     

Der Markt für Business Intelligence wächst schnell. Laut Zahlen des Marktforschungsunternehmens Gartner wurden im vergangenen Jahr weltweit rund 3,6 Mrd. Euro mit Business-Intelligence-Produkten umgesetzt. Bis 2011 soll dieser Wert auf 5,4 Mrd. steigen. «In der Schweiz beträgt das jährliche Wachstum in diesem Markt zwischen 10 und 12 Prozent», bestätigt Heinz Rudin, Sales Director Schweiz bei IBM Enterprise Content Management & Discovery. Davon, dass dieser Trend sich noch verstärken wird, ist er überzeugt.
Heute würden viele Unternehmen wertvolle Informationen brachliegen lassen, ohne deren Potential vollumfänglich zu nutzen. Laut einer von Sieber & Partners unter 300 CIOs durchgeführten Umfrage verfügen nur rund 14 Prozent der Unternehmen über eine integrierte ECM-Lösung, die sämtliche Komponenten umfasst. «Ausserdem rückt das Thema Business-Process-Management zunehmend ins Zentrum», bemerkt Rudin.

Eingekaufte Marktführerschaft

Spätestens seit der Übernahme des ECM-(Enterprise Content Management) und BPM-Spezialisten (Business Process Management) Filenet gehört IBMs Softwaresparte zu den grössten Anbietern in diesem lukrativen Markt. «Damit haben wir uns die ECM-Marktführerschaft erkauft», sagt Steffen Wippel, IBM Software Group Country Manager Switzerland. Insgesamt beschäftigt IBM heute 3200 Mitarbeiter im ECM-Geschäft und ist laut Gartner mit einem Marktanteil von rund 25 Prozent (Lizenz- und Serviceumsatz) der weltweit grösste Anbieter. Wenn die Übernahme von Cognos (Kasten) im kommenden Jahr gelingen sollte, dürfte dieser Wert nochmals kräftig ansteigen.

Geglückte Übernahme

Laut Wippel ist die Filenet-Übernahme vollends geglückt. Die Firmen seien langsam zusammengeführt und die Userinterfaces der beiden Produktportfolios einander angeglichen worden. (Die gleiche Strategie verfolgt Microsoft bei der Zusammenführung der eingekauften ERP-Lösungen). Zwar habe die Akquisition zu gewissen Unsicherheiten unter den Kunden geführt, diese hätten aber dank einer klaren Roadmap ausgeräumt werden können.
Auch auf Produktebene sei alles problemlos verlaufen: «Da die Produkte von Filenet und IBM auf den selben Layer aufsetzen, stellte die Integration kein Problem dar», so Wippel. Jetzt soll in einem nächsten Schritt die Konvergenz der eingekauften und eigenen Produkten verbessert werden. «Mit jedem neuen Release werden sich die Produkte annähern», erklärt Rudin. (mag)

Konsolidierung im Business-Intelligence-Markt

Wie IBM am 12. November mitteilte, plant der blaue Riese die Übernahme des kanadischen Software-Hauses Cognos und bietet 58 Dollar je Aktie an. Der Kaufpreis liegt somit bei knapp 5 Mrd. Dollar. Die Übernahme soll im ersten Quartal 2008 abgeschlossen werden. Cognos beschäftigt 4000 Mitarbeiter und betreut weltweit rund 25’000 Kunden.
Damit verstärkt IBM seine Informationsmanagement-Sparte weiter. Seit der IT-Konzern am 16. Februar 2006 seine sogenannte «Information on ­Demand»-Kampagne gestartet hat, baut er sein Portfolio laufend aus. Insgesamt wurden 23 auf Informationsmanagement spezialisierte Unternehmen gekauft. Damit wird die Konsolidierung im Business-Intelligence-Markt fortgeführt: Zu Beginn des Jahres wurde der BI-Spezialist Hyperion von Oracle übernommen, während die Konkurrenz von SAP Anfang ­Oktober die Akquisition von Buiness ­Objects bekanntgab.


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