MTF Basel wischt HP eins aus

HP ist zwar Desktop-Outsourcing-Partner von DHL Schweiz. Den Zuschlag für 1200 Displays erhielt jetzt aber MTF Basel – mit Benq.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2005/11

     

Aus Basel erreicht den IT Reseller die Erfolgsmeldung eines HP-Partners: Die MTF Basel habe die Ausschreibung der DHL Schweiz über rund 1200 17-Zoll-TFT-Monitore gewonnen. Offeriert hat MTF Basel einen Bildschirm des Herstellers Benq. Zum genauen Preis wollte sich keiner der Beteiligten äussern. Es soll sich gemäss einem dem Deal nahestehenden Insider jedoch um einen «Kampfpreis von weit unter 300 Franken» pro Display gehandelt haben.
Schön und gut. Dass Unternehmen in der Schweiz Beschaffungen von TFT-Bildschirmen vornehmen und diese Deals in der Regel ja auch immer vom einen oder anderen Marktteilnehmer ergattert werden, ist nichts Neues. Brisant ist aber, dass gerade DHL mit HP Schweiz einen Vertrag als Desktop-Outsourcing-Partner geschlossen hat. Dieser Deal wiederum wurde Mitte April dieses Jahres von HP mit viel Brimborium publik gemacht: «Unser umfassendes Portfolio an Produkten ermöglicht es uns, solche kundenspezifisch konfektionierten Gesamtangebote, bestehend aus Hardware, Software und Dienstleistungen, anzubieten», wird HP-Schweiz-Boss Urs Fischer in der Mitteilung zitiert. Da erstaunt es doch ein wenig, dass DHL Schweiz jetzt statt HP-Bildschirmen auf Benq setzt.

Kein exklusives Agreement

Aufklärung bringt ein kurzes Gespräch mit Urs Neuenschwander, dem Pressesprecher von DHL Schweiz: «Das in der Medienmitteilung erwähnte Agreement mit HP ist nicht auf Hardware bezogen», sagt er zu IT Reseller. Der Deal mit HP beinhalte den Support und die Standardisierung der Infrastruktur. Diese präsentiere sich nach dem Zusammenschluss von DHL, Danzas und Deutsche Post Euro Express ziemlich heterogen. «HP ist zwar generell unser Preferred Partner für Desktops und Notebooks», sagt Neuenschwander. Für übrige Hardware wie etwa Bildschirme würden aber ganz normale Offertrunden durchgeführt: «In diesem Fall kam HP nicht in die Kränze», so Neuenschwander. Es erstaunt doch einigermassen, dass HP für ein Volumen von rund 300’000 Franken keinen «Special-Bid» offerieren konnte, der das Rennen auch gemacht hätte.
Freuen tut’s MTF Basel. Dass man als HP-Partner der grossen HP ein Geschäft wegschnappt, findet ein anderer Reseller ganz normal: «Wer immer direkter geht, macht sich Feinde im Channel», sagt er. (bor)


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