IT Leasen oder kaufen?

Econocom Financial Services baut ihr Vertriebsnetzwerk in der Deutschschweiz aus.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2004/12

     

Econocom mit Hauptsitz in Brüssel ist nach eigenen Angaben einer der führenden, unabhängigen Finanzierungsdienstleister für ICT-Infrastrukturen in Europa. In der Westschweiz ist die Econocom bereits seit rund zwanzig Jahren präsent. Seit gut einem Jahr betreut Key Account Manager Manfred Köhl (Bild) Deutschschweizer Kunden von der neuen Niederlassung
im Glatt Tower im Glattzentrum aus: «Aus sprachlichen Gründen und der Mentalität wegen schien es uns wichtig, auch in der Deutschschweiz vor Ort präsent zu sein.» Vorher war Köhl bei IBM im Global Account Team für die UBS tätig. Bereits dort kam er schon mit den verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten im ITUmfeld in Kontakt. Doch: «Für die Hersteller ist die Finanzierung von IT-Infrastrukturen eher ein Nebengeschäft. Bei Econocom ist die Finanzierung von Hard- und Software, Dienstleistungen und das IT Asset Management unsere Kernkompetenz. Zudem sind wir unabhängig von Herstellern und Lieferanten und können daher flexibler auf Kundenbedürfnisse eingehen.»

Auswege aus dem Dilemma

Auch Unternehmen, bei denen die IT nicht zum Kerngeschäft gehört, sind gezwungen, die immer schnellere technologische Entwicklung zu verfolgen und ihre Informatiksysteme laufend zu optimieren, wenn sie nicht ins Hintertreffen geraten wollen. Dabei werden die Amortisationszeiten immer kürzer. Dies führt dazu, dass die IT für die Finanzplanung oft unberechenbar bleibt.
Die wohl schlechteste Antwort auf dieses Dilemma besteht darin, Erneuerungen einfach möglichst lange vor sich her zu schieben. Besser geeignet, die Schwierigkeiten mit der Budgetierung in den Griff zu bekommen, sind Operational Leasing und Outsourcing, da dabei plan- und budgetierbare Zahlungen anfallen.
«Der Entscheid ist letztlich eine Frage der Strategie», meint Köhl. «Beim Operational Leasing bleiben die Systeme im Haus und die Entscheidungsbefugnisse im Unternehmen. Das kommt den Bedürfnissen vieler Unternehmen entgegen. Welche Infrastrukturen von welchem Anbieter angeschafft werden, entscheidet der Kunde. Wir bezahlen die Lieferantenrechnungen und verleasen die Gesamtinvestition an den Kunden zurück. Wir haben sogar die Möglichkeit, bestehende IT-Infrastrukturen vom Kunden zu übernehmen und zurück zu verleasen.»

Finanzielle Mittel fürs Kerngeschäft

Dieses Vorgehen lässt die Eigenmittel im Unternehmen, wo sie für das Kerngeschäft zur Verfügung stehen. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Systeme nicht mehr in der Bilanz aufgeführt werden müssen. Die Verbindlichkeiten aus dem Leasingvertrag werden über die Nutzungsdauer in der Gewinn- und Verlustrechnung verbucht.
Laut Köhl ist ein Leasingvertrag gegenüber einem Kaufkredit nicht zuletzt auch deshalb die günstigere Lösung, weil der voraussichtliche Restwert von der Finanzierungssumme abgezogen wird: «Wir verfügen über ein grosses Netzwerk von Brokern, die uns die Maschinen nach Ablauf des Vertrags abnehmen. Ob wir dabei den vorkalkulierten Restwert realisieren können, ist dann unser Risiko.» Dazu kommt die operative und finanzielle Flexibilität, die es den Unternehmungen ermöglicht, jederzeit Ersatz- und Erweiterungsinvestitionen zu tätigen und diese in die bestehenden Verträge zu integrieren.

IT Asset Management Tools

Econocom hat eine ganze Reihe von Leasing-Modellen entwickelt, die auf die verschiedenen Kundenbedürfnisse ausgerichtet sind. Das Unternehmen ist Gartner Group TCO Alliance Member. Damit bestätigt die Gartner Group, dass die von Econocom eingesetzten Methoden und Instrumente ihren Best-Practices-Modellen entsprechen und zur Senkung der TCO (Total Cost of Ownership) beitragen.
Econocom stellt im Internet zwei Tools für die Verwaltung und Überwachung der geleasten Infrastrukturen zur Verfügung: Das Asset Reporting Tool ART erlaubt die Online-Inventarisierung und -Analyse sämtlicher geleasten IT-Assets. Das Budget Reporting Tool BRT unterstützt Prozesse und Informationsabläufe von Leasing-Modellen, die über eine Budgetperiode laufen oder ein Roll-Out beinhalten, während dem sich die Finanzierungskosten zunächst nur auf die fortlaufend getätigten Investitionen beziehen.

Kontakte gesucht

«Grundsätzlich dürften unsere Angebote für Unternehmen ab rund hundert Mitarbeitern und bei Investitionen von mindestens 100’000 Franken interessant sein», erklärt Köhl. Er fügt jedoch hinzu: «Je nach Fall haben wir auch schon kleinere Investitionsvolumen finanziert.» In der Schweiz gehören, wie Köhl sagt, neben grossen und mittleren Unternehmen auch öffentliche Verwaltungen zu den Kunden, denn: «Beim Operational Leasing werden die gesamten Anschaffungskosten der IT-Systeme über einen bestimmten Zeitraum hinweg verteilt. Budgets können besser eingehalten und Engpässe wegen nicht geplanter Investitionen vermieden werden.»
Den Kontakt zu den Kunden sucht Köhl in erster Linie direkt. Gleichzeitig zählt er aber auch auf Partner aus der IT-Branche: «Actebis etwa ist ein offizieller Partner von Econocom. Andere Partnerschaften beruhen eher auf persönlichen Kontakten und Gesprächen. Wir suchen die Zusammenarbeit mit allen, die Unternehmen im IT-Bereich beliefern, wie Systemintegratoren und VARs. Sie haben den direkten Kontakt zu den Endkunden und wissen, welche Investitionen und Projekte anstehen. Im Gegenzug können wir unseren ITPartnern helfen, Aufträge trotz allfälliger Budgetengpässe und Kostensparmassnahmen zu realisieren. Auf Weise profitieren alle Beteiligten.» (fis)


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