Storagemarkt Schweiz wächst kräftig

Auch in der IT-Konjunkturkrise gibt es noch Wachstumsmärkte. Gemäss einer Studie von MSM Research wird der Schweizer Storage-Markt 2003 verglichen mit 2002 rund 10% zulegen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2003/16

     

«Es gibt sie noch, die IT-Wachstumsmärkte in der Schweiz, die Zuwachsraten des Storagemarktes belegen dies auf eindrückliche Weise.» So kommentiert Philipp A. Ziegler, der Chef von MSM Research, die Ergebnisse einer von seiner Firma im Juni und Juli dieses Jahres im Auftrag von EMC durchgeführten Studie zum Storagemarkt Schweiz.
MSM befragte dafür rund 600 Unternehmen zu ihren Ausgabenplänen. Falls diese Pläne in die Wirklichkeit umgesetzt werden, dürfen sich Storage-Hersteller und die Storage-Spezialisten im Schweizer Channel tatsächlich freuen: In diesem Jahr zeichnen sich etwas über 10% Wachstum gegenüber dem letzten Jahr ab (Umsatz Hardware und Software, ohne Services).
Und in diesem Stil könnte es weitergehen: Rund 13% Wachstum 2003/2004, etwa 9,5% 2004/2005. Ziegler interpretiert dies folgendermassen: «Die weiterhin ansteigenden Ausgaben und Investitionen in die Speicherinfrastruktur deuten darauf hin (nebst der allgemein rasant steigenden Datenflut), dass die Anwender allmählich wieder damit beginnen, ihre Anwendungsumgebungen auf- und nachzurüsten und längst fällige Ablösungen im Applikationsumfeld angehen. Im Vordergrund stehen hier ERP-, CRM- und E-Business-Projekte, mit ihrem grossen Bedarf an Speicherplatz.»
Storagetreiber ERP
MSM hat auch nach den Faktoren und Projekten gefragt, die den Bedarf nach Storage-Produkten auslösen. Aus dem «IT-getriebenen» Bereich sind dies in 57,4% der Unternehmen Infrastrukturprojekte, gefolgt von Konsolidierung (38,3%) und Integration (21,3%).
Interessant ist das Ergebnis aus dem «Business-getriebenen» Bereich, das noch einmal bestätigt, welch zentrale Rolle im Moment ERP-Projekte für die ganze IT-Industrie spielen, indem sie eben auch in anderen Bereichen für Nachfrage sorgen: In 44,7% der Unternehmen sorgt ERP auch für Storage-Bedarf. CRM (23,4% und E-Commerce (22,3%) folgen erst mit einigem Abstand.

Hemmschuhe

Natürlich bleibt die Investitionsunlust der Unternehmen auch im Storage-Markt nicht ohne Folgen. Es ist daher nicht überraschend, dass 76,9% der Unternehmen, nach den Hemmfaktoren für Investitionen in das Storage-Umfeld gefragt, ihre eigenen Finanzen und Budgets sowie den Preis der Storage-Produkte angaben. Nur 10,3% erkennen im Moment keinen Bedarf nach Storage-Investitionen. Immerhin 12,8% hegen allerdings Sicherheitsbedenken.
Diese Tatsache, so Ziegler, sollten Storage-Player ausnutzen: «Für mehr als jeden zehnten User stehen dem weiteren Ausbau der Storage-Infrastruktur ungelöste Security-Fragen im Wege. Hier ergibt sich Potential für Storageanbieter, sich vom Wettbewerb zu differenzieren.»

Wen nehme ich, warum?

Was muss ein Anbieter tun, um von seinen Kunden bei Storage-Projekten zum Lieferanten erkoren zu werden? 94 Teilnehmer der Storage-Studie durften die Wichtigkeit von Auswahlkriterien mit Noten von 1 bis 6 bewerten. Die Ergebnisse scheinen anzudeuten, dass die Kunden bei Storage-Projekten mehr Bedenken in technologischer Hinsicht und damit zusammenhängend in bezug auf Kosten- und Zeitüberschreitungen hegen als bei Projekten aus anderen Bereichen: Schnelle Support-Reaktionszeiten schwangen dabei obenaus (Durchschnittsnote 5,54), gefolgt von Technischer Kompetenz und Expertise (5,35).
Die weitere Reihenfolge: Einhaltung von Kostenvorgaben (5,22), Einhaltung des Zeitplans (5,21), 24x7 Support (4,69), Referenzen (4,51), Preisführerschaft (4,37), Generalunternehmerschaft (4,35), lokale Präsenz (4,31), bestehende Geschäftsbeziehungen (4,29), Wettbewerbsstärke (4,20), prozessbezogene Beratung (4,14), Branchenexpertise (3,98).
Philipp Ziegler meint dazu: «Die Entscheidungskriterien bei der Wahl eines Lieferanten im Storagebereich unterscheiden sich wesentlich von anderen Segmenten des IT-Marktes (z.B. IT-Services). So stehen hier vor allem exzellente Supportleistungen und technische Kompetenz im Vordergrund und weniger die Business- und Branchenexpertise.»
Marktführer HP und EMC
Für das Jahr 2002 errechnete Ziegler ein Gesamtvolumen des Storagemarkts in der Schweiz von 759,3 Millionen Franken. Davon entfallen 67% auf Hardware, 13% auf Software und 20% auf Services. Bei der Hardware ist HP, mit 36% Umsatzanteil, klarer Marktführer, gefolgt von EMC (25%), IBM (10%), Network Appliance (6%) und Fujitsu Siemens (5%). Die restlichen Anbieter kommen zusammen auf 18% Marktanteil.
Bei Storage-Management und Infrastruktur-Software liegt etwas überraschend EMC vorne, mit 25% Marktanteil (Legato ist dabei nicht eingerechnet). Es folgen Veritas (17%), IBM (15%), CA (13%), HP (10%) und BMC (5%). Auf die sonstigen Anbieter entfallen zusammen 15%. (hjm)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Vor wem mussten die sieben Geisslein aufpassen?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER