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Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/18

     


Cisco korrigiert

Künftig sollen bei Cisco keine «Pro-Forma-Ergebnisse» mehr veröffentlicht werden, in denen sich teure Posten prima für einige Zeit verstecken lassen. Cisco gibt nur noch Mitteilungen heraus, die auf Berechnungen nach GAAP-Vorgaben beruhen. Gegen weitere Spekulationen zu den in der Vergangenheit vorgenommenen Wertberichtigungen in Höhe von 2,2 Mrd. Dollar berichtet das Cisco zudem jedes Quartal darüber, welche Anteile Verkäufe, Entsorgung und Eigenverbrauch bei den abgeschriebenen Posten hatten.

Ascom verkauft Unternehmensteile

Ascom verscherbelt weiterhin Unternehmensteile, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Aktuell ist der Verkauf des Bereiches Electronic Transaction von Ascom Monétel in Valence (Frankreich). Damit erhalten 180 Mitarbeitende in den Bereichen Forschung und Entwicklung, Vertrieb und Marketing einen neuen Arbeitgeber und Ascom einen Geldmittelzufluss, der einen «weiteren Fortschritt zur sukzessiven Verbesserung der Bilanz» bedeute. Der Kaufpreis bleibt allerdings geheim.

Philips gibt Komponentenfertigung auf

Der niederländische Elektronikkonzern Philips will seine Abteilung zur Herstellung elektronischer Komponenten auflösen. Es gäbe keine Notwendigkeit mehr, den Bereich als eigenständiges Segment weiterzuführen. Über die Zahl der Entlassungen unter den bisher 13’500 Beschäftigten wollte man noch nichts sagen. Die Fertigung soll zum Teil von anderen Teilen des Konzerns übernommen werden.

Lucent und Jupiter blass

Die Netzwerkausrüster Lucent und Jupiter Networks gaben miese Zahlen bekannt. Lucent erklärte, dass auch im vierten Quartal trotz geschätzten 2,5 Mrd. Dollar Umsatz der Turnaround nicht erreicht werden könne und 10’000 Stellen gestrichen werden müssten. Jupiter wird im dritten Quartal anstatt der erwarteten 201 nur 152 Mio. Dollar Umsatz verbuchen und einen Nettoverlust von 88,2 Mio. Dollar ausweisen.

Microsoft im Zugzwang

Amerikanische Analysten erwarten, dass 2003 eine neue Zwischenversion des Microsoft-Betriebssystems Windows erscheinen wird. Laut Microsofts Roadmap ist ein neues Windows, das bis anhin den Codenamen «Longhorn» trägt, erst fürs Jahr 2004 geplant. Die Analysten sind aber überzeugt, dass Microsoft eine Zwischenversion anbieten muss, um Kunden der Software Assurance zufriedenzustellen, die Ende 2001 eingeführt wurde. Microsoft dementierte und liess verlauten, wenn eine Windows-Version nicht auf der Roadmap stehe, werde sie auch nicht erscheinen, und «Longhorn» sei die nächste Version, die dort zu finden sei.

Fusionsgespräche

Logica und CMG befinden sich in Fusionsgesprächen. Durch diese Fusion würde mit einem geschätzten Jahresumsatz von 3,14 Mrd. Dollar hinter T-Systems, Cap Gemini Ernst & Young, BT Ignite und Siemens Business Services der fünftgrösste in Europa basierte IT-Dienstleister entstehen.

HP klagt gegen EMC

HP hat in Kalifornien eine Patentverletzungsklage gegen EMC, seinen grössten Rivalen auf dem Enterprise-Storage-Markt eingereicht. Einige Features in EMCs Symmetrix, Clariion und Timefinder-Produkten würden sieben HP-Patente in den USA verletzen, so HP. Angeführt werden zum Beispiel ein Patent zum Datentransfer zwischen Storage-Medien und eines zur Reduzierung der Lese- und Schreibvorgänge in RAID-Umgebungen.

Spartenabstoss

Nortel Networks will seine Abteilung optische Komponenten an das britische Unternehmen Bookham Technology für etwa 108 Mio. Dollar verklopfen. Bookham muss dafür zehn Mio. Dollar in Cash auf den Tisch legen und 30 Prozent Firmenanteil an Nortel abgeben. Nortel wird dafür in den nächsten eineinhalb Jahren für 120 Mio. Dollar bei Bookham einkaufen. Bookham seinerseits übernimmt die Gehaltsforderungen der Nortel-Belegschaft.

Halbleiter-Bereiche zusammengelegt

Hitachi und Mitsubishi Electric wollen zusammen ein Tochterunternehmen für die Entwicklung und die Produktion ihrer Chips gründen. Man erhofft sich Einsparungen bei der Entwicklung und Forschung. Nicht integriert in das Joint-venture werden die DRAM-Sparten der beiden Konzerne.

EMC plant Stellenabbau

Speicherhersteller EMC will 1350 Arbeitsplätze abbauen. Bereits 2001 hatte EMC weltweit 5110 Mitarbeitende auf die Strasse gesetzt. Grund für die aktuellen Entlassungen seien die nicht erreichten Ertragsziele. Auch für die nähere Zukunft sei die Rückkehr in die Gewinnzone eher unwahrscheinlich, gestand EMC-Chef Joe Tucci ein. Schuld seien die Unternehmen, die zurzeit nur in die IT investierten, wenn es sich gar nicht vermeiden lasse.

AMD wohl mit Verlust

Chiphersteller AMD hat bekanntgegeben, dass der Umsatz für das dritte Quartal nur 500 statt 600 Mio. Dollar betragen werde. Deshalb stünde wohl ein erheblicher Verlust bevor. Das vierte Quartal soll wieder besser ausfallen, hofft man doch auf ein Anziehen der Nachfrage gegen Jahresende. AMD konnte zwar mit Flash-Memories wachsende Umsätze erreichen, durch die Nachfrageschwäche im PC-Markt leidet der Intel-Konkurrent aber.

Bilanzfälschung bei IBM

IBM Japan soll während dreier Jahre Gewinne von 3 Mrd. Yen (rund 25 Mio. Euro) nicht ausgewiesen haben. Von den 3 Mrd. Yen sollen 1,7 Mrd. verschleiert worden sein, indem Personalkosten überhöht ausgewiesen wurden. Der Rest sei auf Fehler in der Rechnungslegung zurückzuführen. Das Unternehmen muss Steuern von 1,5 Mrd. Yen (plus eine Strafe) nachzahlen.

Börse verwarnt Logitech

Weil ein Quartalsbericht noch während des Handels an die Presse versandt wurde, hat die Zürcher Börse SWX den Mäuse-Hersteller Logitech verwarnt. Logitech sprach von einem «Lapsus».

Intel gebüsst

Intergraph hat im Prozess gegen Intel einen Etappensieg errungen. Ein Gericht verdonnerte Intel zur Zahlung von 150 Mio. Dollar wegen Patentverletzung. Das wird man dort wohl verschmerzen. Ob in der Portokasse genug Bargeld liegt?

PSI mit Umsatzwarnung

Das Software-Haus PSI reduziert seine Prognosen für das laufende Geschäftsjahr und erwartet 15% weniger Umsatz als im Vorjahr und einen operativen Verlust von 12 Mio. Euro. Noch habe man aber 21,6 Mio. Euro liquide Mittel und einen Auftragsbestand von 114 Mio. Euro.

Seagate zurück zur Börse

Festplatten-Hersteller Seagate will zurück an die Börse. Durch die Aktienausgabe will sich das Unternehmen bis zu eine Milliarde Dollar besorgen. Zeitpunkt und Ausgabekurs sind noch nicht bekannt. Vor zwei Jahren hatte eine private Investorengruppe die Aktien der Festplatten-Sparte aufgekauft und das dadurch nicht mehr an der Börse gelistete Unternehmen vom «Zwang der Quartalsberichte» befreit.

Documentum kauft Eroom

Der Enterprise Content Management-Hersteller Documentum kauft für 100 Mio. Dollar in Aktien und Cash den Collaboration-Software-Hersteller Eroom. Die Technologie von Eroom ist bei rund 1000 Unternehmen im Einsatz und soll in die Documentum-Lösung integriert werden.

Handspring schliesst Niederlassungen


Die deutsche, britische und holländische Niederlassung des amerikanischen Handheld-Herstellers Handspring müssen Ende Oktober schliessen. Die Mitarbeiter wurden erst wenige Tage vor der offiziellen Bekanntgabe vom Mutterunternehmen in den USA informiert. Man wird 80 der 400 Mitarbeitenden entlassen, hauptsächlich das Marketing wird betroffen sein. Marketing-Aktivitäten will man künftig den Mobile-Carriern überlassen. Der gesamte Europa-Vertrieb wird künftig von Genf aus betreut.


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