IBMs «Storage Tank» soll die SAN-Welt umkrempeln

2003 will IBM eine eigene Virtualisierungslösung bringen, und mit «Storage Tank» Filesharing im SAN ermöglichen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/08

     

IBM hat nach langem Warten endlich genaueres über seine potentiell revolutionäre «Storage Tank» Software, sowie seine selbst entwickelte SAN-weite Virtualisierungstechnologie bekannt gegeben. Beim Erscheinungsdatum wurde Big Blue allerdings noch nicht richtig präzise: Die beiden Lösungen sollen irgendwann im Verlauf des nächsten Jahres auf den Markt kommen.
IBM hat seine «Storage Tank» Software schon im Jahr 2000 erstmals angekündigt. Dann begann das grosse Warten, das Projekt wurde zwischen IBM und seiner Tochter Tivoli hin- und hergeschoben, und Big Blue hielt sich bedeckt. IBM machte zwar noch einige Versprechungen über die Fähigkeiten der Software, aber die waren, mit den Worten eines Analysten «so oberflächlich, dass sie schon lächerlich waren.»

Neue Möglichkeiten im SAN

Wenn die Armonker allerdings halten können, was sie jetzt versprochen haben, dann wird «Storage Tank» auch 2003 noch für Aufsehen in der Storage-Szene sorgen: «Storage Tank» ist ein Filesystem, dass es ermöglichen soll, Daten in Storage Area Networks auf Fileebene zu verwalten.
Die Lösung soll es auch Anwendungen, die auf verschiedenen Betriebssystemen laufen (vorerst ist die Unterstützung von Win2000/XP, HP/UX, Solaris und AIX geplant), erlauben, auf Daten im SAN auf Fileebene zuzugreifen und sie gemeinsam zu nutzen. Bisher ist der Zugriff im SAN nur auf Blockebene möglich, das heisst den Anwendungen werden einzelne Disks, RAID-Arrays oder, wenn eine Virtualisierungstechnologie eingesetzt wird, virtuelle Disks präsentiert. Storage Tank soll ausserdem Regel-basiertes File-Management ermöglichen.

Mittendrin oder daneben?

«Storage Tank» wird ebenso wie die neue IBM-eigene SAN-weite Virtualisierungslösung auf geclusterten Linux-Servern der xSerie implementiert werden. Im Gegensatz zum Beispiel zu Compaq mit «Versastor» setzt IBM eine symmetrische Architektur ein: Der Servercluster, der die Informationen darüber enthält, wo die Daten sich in Wirklichkeit befinden, sitzt direkt im Datenstrom, also zwischen dem Anwendungsserver und den Speichersystemen.
Bei der asymmetrischen Lösung ist die Virtualisierungsappliance nicht direkt im Datenstrom. Bei einem Zugriff teilt sie dem Anwendungsserver mit, wo sich die gesuchten Daten befinden, und dieser greift dann selbst darauf zu. Über die Vor- und Nachteile der beiden Architekturen werden wir wohl in nächster Zeit von den beiden Lagern noch einiges zu hören bekommen. (hjm)


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