Elsa kommt, kommt nicht, kommt...

Der insolvente Grafikkartenhersteller Elsa ist entgegen aller Erwartungen nun doch mit einem Stand auf der Cebit vertreten.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2002/05

     

Elsa, der angeschlagene Aachener Grafikkarten- und Netzwerkspezialist, wird auf der diesjährigen Cebit mit einem eigenen Stand (Halle 11, Stand D50) vertreten sein. Nachdem das Unternehmen Ende Februar einen Insolvenzantrag stellen musste, schien auch der Cebit-Auftritt zu scheitern. Diesen hatte das Unternehmen dann auch vorerst abgesagt. Eine Möglichkeit, Elsa-Produkte auf der Cebit doch vorzustellen, bot sich durch eine geplante Messekooperation mit Chiphersteller Nvidia, der Elsa auf seinem Cebit-Stand Unterschlupf gewähren sollte.

Grounding verhindert

Nun kann der Geschäftsbetrieb von Elsa dank eines Überbrückungskredites der Banken vorerst weitergeführt werden. Die Geschäftsleitung wurde allerdings an den vorläufigen Insolvenzverwalter, den Rechtsanwalt Thomas Georg, übergeben. Der bisherige Elsa-Chef Theo Beisch wurde von seinen Aufgaben entbunden, arbeitet aber weiter mit dem Insolvenzverwalter zusammen.
Die Mittel der vom Bankenpool zur Verfügung gestellten Überbrückungsfinanzierung sollen nun auch den eigenen Messeauftritt des Unternehmens finanzieren. «Mit der für die Branche wichtigen Cebit-Präsenz setzt Elsa ein klares Signal in Richtung Kunden und Fortsetzung der Marktpräsenz», so Georg. Trotz laufendem Insolvenzverfahrens wird Elsa das komplette Programm an High-End-Grafik- und Datenkommunikations-Lösungen für professionelle Anwender präsentieren. Auch neue ADSL-Modems für Heimanwender und kleine Unternehmen und erste Bluetooth-Produkte als Starter-Kits für den Einstieg in die drahtlose Vernetzung sollen vorgestellt werden.

Was wird mit den Vertriebpartnern?

IT Reseller fragte bei Asendis, entstanden aus der Allcom-Tochter Asenis, nach, in wiefern die missliche Lage von Elsa Konsequenzen für den ältesten Elsa-Vertriebspartner in der Schweiz habe. «Dazu werde ich Ihnen überhaupt nichts sagen» lautet die Antwort von Asendis-Chef Fredy Bader. «Wollen Sie wissen, ob wir auch in Konkurs gehen? Nein! Es geht alles ganz normal weiter, wir haben sehr viele Anfragen für Elsa-Produkte», sprachs und verwies uns an die offizielle Pressestelle von Elsa.
Elsas Geschäftsbetrieb ruhe momentan, man sei aber zuversichtlich, dass in Kürze die Produktion, respektive die Lieferungen wieder starten würden, so Elsas Pressesprecher Peter Eggers. Für Asendis sei die Situation natürlich momentan schwierig, da Elsa-Produkte doch einen grossen Teil, wenn auch nicht den Hauptteil, des Asendis-Geschäftes ausmachen, so Eggers weiter. Bezüglich anderer Vertriebspartner wollte Eggers kein offizielles Statement abgeben, es hätten sich aber durchaus Vertriebspartner aus dem Geschäft mit Elsa zurückgezogen.
Auch die angefragten Vertriebspartner hüllten sich ihrerseits in Schweigen. Elsa hat bei der Deutschen Börse beantragt, die Notierung ihrer Aktien am Neuen Markt mit Ablauf des 28. März 02 einzustellen und die Notierung am Geregelten Markt zum 2. April 02 aufzunehmen. (sk)


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