Die Belegschaft der Software GmbH (ehemals Software AG) sieht sich einem umfangreichen Stellenabbau gegenüber. Bis Mitte 2026 will der einst zweitgrösste deutsche Softwarekonzern wohl 150 Arbeitsplätze streichen, wie das "Handelsblatt" unter Verweis auf einen Interessenausgleich zwischen Unternehmen und Betriebsrat
berichtet.
Die drohenden Stellenstreichungen sind ein weiterer Schritt in der Zerschlagung der ehemaligen
Software AG nach dem Einstieg des US-Finanzinvestors Silver Lake Mitte 2023. Eigentlich hiess es damals, man wolle den deutschen Software-Anbieter als "eigenständiges Unternehmen" weiterentwickeln. Stattdessen folgte jedoch der Ausverkauf zentraler Bereiche, zuerst Streamsets und Webmethods, später Trendminer und letztlich Cumulocity und Alfabet ("IT Reseller"
berichtete).
Nun sollen die verbliebenen Einheiten Aris und Adabas & Natural vollständig autonom weitergeführt werden, wie es im Bericht heisst. Das hatte die Software GmbH bereits Anfang des Jahres gemeldet. Den Stellenabbau wollten das Unternehmen sowie Silver Lake gegenüber "Handelsblatt" nicht kommentieren.
Zudem scheint es Ärger mit einigen ehemaligen Aktionären zu geben. 52 Minderheitsaktionäre haben laut dem Bericht Antrag auf eine höhere Abfindung gestellt. Sie erhielten nach einer Bewertung des Konzerns mit 2,5 Milliarden Euro im Rahmen eines Squeeze-Outs 34,14 Euro pro Aktie. Sie halten die Summe allerdings für zu niedrig und argumentieren, dass die Wert der einzelnen Unternehmensteile deutlich über dem jeweiligen Übernahmepreis liege. Daher müsse man den sogenannten Liquidationswert berücksichtigen.
(sta)