Während bei Intel der Umbau unter dem neuen CEO Lip-Bu Tan weiter in grossen Schritten vorangeht, packt Ex-CEO Pat Gelsinger, der im Dezember 2024 für Lip-Bu Tan Platz machen musste, in einem grossen Interview mit der "Financial Times" aus. Und spart dabei nicht an Kritik.
Gelsinger stiess mit 18 zu
Intel, mit 24 übernahm er bereits die Leitung des Engineering-Teams. Und mit 32 Jahren war er der jüngste Vice President, den die Firma bis dahin je hatte. 2009 schied er dann aus dem Unternehmen aus, war bei
EMC (COO) und
Vmware (CEO), bis er 2021 als CEO zu Intel zurückkehrte.
In diesen rund fünf Jahren, so Gelsinger, habe das Unternehmen einen Verfall erlebt. Kein einziges Produkt sei pünktlich ausgeliefert – es habe den Eindruck gemacht, das Unternehmen seine Fähigkeit für Engineering verloren habe, wie er ausführt. In Folge kamen die ersten Zerwürfnisse mit den Investoren, denen Gelsinger schnellere Ergebnisse versprach, als Intel liefern konnte. Und damit wuchs der Vorsprung, den Konkurrenten wie TSMC hatten, weiter an. Auch kritisierte Gelsinger den Chips Act der Biden-Administration, für den er selbst fleissig lobbyierte. Dass sein Nachfolger nun eine sehr ähnliche Strategie verfolge, wie er es getan hatte und den Fertigungsstandard 18A in dem Zeitrahmen an den Start brachte, wie Gelsinger ohnehin einst versprochen hatte, bezeichnete der geschasste CEO darüber hinaus als ironisch.
(win)