Aveniq setzt auf Fokussierung und einheitliche Strukturen
Quelle: SITM

Aveniq setzt auf Fokussierung und einheitliche Strukturen

Aveniq hat in Baden Anfang September den Business Summit 2025 veranstaltet. In diesem Rahmen gab Head of Sales & Marketing Walter Lienhard Einblick in den strategischen Status quo des IT-Dienstleisters.
9. September 2025

   

Aveniq hat am 3. September ins Kongresszentrum Trafo nach Baden geladen, um mit Kunden und Partnern über aktuelle Entwicklungen der IT-Branche zu diskutieren. Rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen, um sich über Herausforderungen und potenzielle Lösungen auszutauschen und sich in mehreren Breakout-Sessions und einem Expertentalk zu informieren. Zudem bot die Veranstaltung Aveniq eine gute Möglichkeit, einen Einblick in die eigene strukturelle Entwicklung zu gewähren. Immerhin hatte es mit dem sofortigen Rücktritt des ehemaligen CEOs Christophe Macherel sowie dem Abbau von rund 40 Stellen vor einigen Monaten ("IT Reseller" berichtete) zwei bedeutende Einschnitte gegeben. Und so unterstrich Heinrich Zetlmayer, Verwaltungsrats-Mitglied bei Aveniq, in seiner Begrüssung auch gleich: "Ab Januar begrüsst sie bei uns jemand anderes". Namentlich: Tom Kleiber (mehr lesen Sie hier). Aktuell noch Geschäftsführer der Stiftung Switch, tritt Kleiber ab Anfang 2026 den CEO-Posten an und bringt laut Zetlmayer nicht nur einen umfassenden Erfahrungsschatz, sondern vor allem auch seine "Passion für die Digitalisierung und die Schweiz" mit ein.


Aber nicht erst mit Tom Kleibers Start wird sich bei Aveniq einiges bewegen. Der IT-Dienstleister hat in der vergangenen Zeit viel angestossen und optimiert, unter anderem den eigenen Infrastruktur-Stack sowie die Service-Management-Plattform modernisiert. Zudem wurde die Organisation stark weiterentwickelt, wie Zetlmayer berichtet. Davon sollen die Kunden in den kommenden Monaten spürbar profitieren.

"Ein ganz wichtiger Meilenstein"

Walter Lienhard, bei Aveniq Head of Sales & Marketing, ging im Interview im Rahmen des Business Summit 2025 ebenfalls auf umgesetzte Massnahmen ein. So sind mittlerweile alle der fünf nach dem Zusammenschluss von GIA Informatik und Avectris im Jahr 2020 bestehenden Geschäftseinheiten unter einem Dach integriert, die organisatorische Zusammenführung ist abgeschlossen. "Das ist ein ganz wichtiger Meilenstein, den wir uns gesetzt hatten", bekräftigt Lienhard. "Wir sind heute ein Unternehmen". Der Schritt sei massgeblich gewesen, unter anderem für die Harmonisierung seitens der Mitarbeitenden, die nun beispielsweise alle Verträge aus einem Guss haben. Aber auch die entsprechenden Systemplattformen hat der IT-Dienstleister intern zusammengeführt, somit die Kommunikation und Prozesse optimiert und die Kultur gefestigt. Hinzu kommt, dass Aveniq aktuell daran arbeitet, auch die Zusammenarbeit mit den Kunden zu vereinheitlichen, zu standardisieren und so die Komplexität zu reduzieren. "Da sind wir voll im Plan, also wir werden einen grossen Schritt dieses Jahr umgesetzt haben."


Teil dieser Umstrukturierung waren auch die erwähnten Stellenstreichungen. Der Head of Sales & Marketing spricht in diesem Zusammenhang von Organisationsanpassungen, um unter anderem den Vertrieb stärker zu fokussieren. Weitere Änderungen wurden im Delivery-Bereich vorgenommen, um sich vor allem auf Wachstumsmärkte wie Security, Cloud, KI, Modern Workplace und SAP zu konzentrieren. "Hier wollen wir natürlich mehr skalieren", bekräftigt Lienhard. Grundsätzlich spricht der Manager von einer sukzessiven Fokussierung der Geschäftsstrategie, auch in Zukunft. Weitere grosse Änderungen würden für die kommenden Monate keine anstehen, dafür aber eine konsequente Positionierung als "Projekt- und Managed-Service-Partner für kritische, sichere Infrastrukturen und Digitalisierung". Dabei sieht Walter Lienhard das Unternehmen auf einem sehr guten Weg. Für das Jahr 2025 prognostiziert er einen Umsatz zwischen 170 und 180 Millionen Franken, ähnlich dem Vorjahresniveau. Zudem habe Aveniq 2024 und im laufenden Jahr zahlreiche Neukunden gewinnen können, viele Bestandskunden hätten ihre Verträge zudem verlängert. Prominentes Beispiel: Das See-Spital hat den Vertrag mit dem IT-Dienstleister um 15 Jahre verlängert, mit einem geplanten Umsatzbeitrag von über 65 Millionen Franken. "Ja, ich würde sagen, quantitativ wie auch qualitativ haben wir schöne Fortschritte machen können", resümiert Walter Lienhard. Sprich: Nach den Integrations- und Harmonisierungsaufgaben der vergangenen Jahre richtet Aveniq den Blick klar nach vorne. Das bekräftigte auch Heinrich Zetlmayer in seiner Begrüssung: "Die Integration der vielen verschiedenen IT-Abteilungen, aus denen wir ursprünglich mal entstanden sind, haben wir zu einem schlagkräftigen Team geformt."

Fokus: Cybersecurity

Und wo und wie Kunden mit diesem Team zusammenarbeiten können, stand in Baden im Fokus der Breakout-Sessions zu cloudbasierten CAD-Lösungen, KI-gestützter Datennutzung, Sicherheitslücken in Zutrittssystemen, modernen Arbeitsplatzlösungen, Security-Testing und Cyber Security sowie im Expertentalk mit Tobias Castagna (NTC), Ingo Steinkellner (Aiaibot) und Holger Greif (Eraneos). Ganz klarer thematischer Schwerpunkt des Business Summit 2025: Cybersecurity. Das verwundert nicht. Immerhin ist es laut einer MSM-Studie, die Zetlmayer zitierte, für 52 Prozent der Schweizer Unternehmen die aktuell grösste Herausforderung. Und auch Luca Cappiello, Head of Security bei Aveniq, unterstrich in seiner Breakout-Session das bekannte Mantra: "Die Frage ist nicht ob, sondern wann". Umso mehr müssten sich Organisationen schnellstmöglich mit zentralen Punkten auseinandersetzen: "Sind wir angemessen vor Bedrohungen geschützt?", "Können wir bösartige oder verdächtige Aktivitäten erkennen?", "Können wir zeitnah reagieren (und recovern)?".


Widerstandfähigkeit respektive Resilienz ist und bleibt also entscheidender Faktor digital aufgestellter Unternehmen. Das unterstrich zum Ende des Tages auch Krisenmanager und ehemaliger Spitzensportler Rüdiger Böhm, der von seiner bewegten Lebensgeschichte und seinen Erfahrungen in der Sportwelt gekonnt den Bogen zu aktuellen Herausforderungen der Business-Welt schlug. Neben aller Technologiezentrierung des IT-Bereichs sprach er sich dazu aus, Transformation vor allem durch Sinn, Motivation und Emotion anzustossen. (sta)


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