Konsumentenschützer zeigen Fust, M-Electronics und Interdiscount an, klagen gegen Conforama
Quelle: FRC

Konsumentenschützer zeigen Fust, M-Electronics und Interdiscount an, klagen gegen Conforama

Der Westschweizer Konsumentenschutz wirft den vier Detailhändlern Conforama, Fust, M-Electronics und Interdiscount Täuschung vor. Konsumenten seien in die Irre geführt worden.
30. April 2019

     

Der Westschweizer Konsumentenschutz (FRC) hat die vier Detailhändler Conforama, Fust, M-Electronics und Interdiscount ins Visier genommen. Den vier Unternehmen wird vorgeworfen, die Konsumenten getäuscht und in die Irre geführt zu haben. Conforama wurde deswegen angeklagt, Fust, M-Electronics und Interdiscount wurden zumindest angezeigt.

Laut einer Mitteilung des FRC habe man die Preise von 350 Artikeln (elektronische Geräte sowie Haushaltsgeräte) der vier Retailer untersucht. Die Untersuchungen liefen von Juni 2018 bis April 2019 – sowohl in den Filialen wie auch online. Dabei wurden offenbar verschiedentlich Unregelmässigkeiten festgestellt. So sei etwa die Dauer der Aktionsangebote, die gesetzlich auf zwei Monate beschränkt sind, teils massiv überschritten worden. Auch ist die Rede von falschen Preisangaben.


Besonders auffallend waren offenbar die Beobachtungen bei Conforama, was dazu geführt hat, dass gegen das Unternehmen Klage wegen Verletzung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb eingereicht wurde. Unter anderen schreibt der FRC, dass bei Conforama einige Artikel während des gesamten Beobachtungszeitraums zu reduzierten Preisen angepriesen wurden. Ein Kühlschrank zum Beispiel wurde bei 46 Messungen während zehn Monaten nie zum regulär angeschriebenen Preis von 1099 Franken angeboten, sondern immer zu einem Aktionspreis von 699 bis 799 Franken – was überdies dem regulären Preis bei den Mitbewerbern entspreche. Zudem seien potentielle Kunden mit Erwähnungen wie "letzte verfügbare Exemplare" dazu verführt worden, den Kauf zu forcieren.
Weiter wurde festgestellt, dass Conforama mit Aktionspreisen geworben hat, die dem tatsächlichen Preis des Produkts entsprechen, beziehungsweise es wurde ein Phantasiepreis als Ausgangspreis angegeben. Illustriert wird dies anhand eines Samsung-Kühlschranks, der am 11. April mit 50 Prozent Rabatt für 4999 Franken (anstatt 9999 Franken) angeboten wurde, am 16. April mit 38 Prozent Rabatt erneut für 4999 Franken (der Ausgangspreis wurde dazu auf 7999 Franken gesenkt) und am 24. April mit 17 Prozent Rabatt – immer noch für 4999 Franken, diesmal ausgehend von einem regulären Preis von 5999 Franken (siehe Bild).


Angaben dazu, welche Unregelmässigkeiten in welchem Ausmass bei Fust, M-Electronics und Interdiscount gefunden wurden, machte das FCR nicht – sie scheinen zumindest aber weniger gravierend zu sein als bei Conforama. (mw)


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