Exklusiv: Fujitsu strukturiert Europa-Verantwortung neu
Quelle: Fujitsu

Exklusiv: Fujitsu strukturiert Europa-Verantwortung neu

Bei Fujitsu kommt es auf globaler wie auch auf Europa-Ebene zu einer Umstrukturierung im Management, die auch in der Schweiz zu spüren sein wird. Wilhelm Petersmann (Bild), Managing Director Schweiz und Österreich bei Fujitsu, sieht in diesem Zusammenhang für mehrere Bereiche Vorteile.
10. Februar 2022

     

Fujitsu hatte Ende Januar im Zuge der Publikationen der Finanzzahlen fürs dritte Quartal des Geschäftsjahres 2021 auch über Änderungen in der globalen Management-Struktur informiert. Einer entsprechenden Mitteilung war unter anderem zu entnehmen, dass Rupert Lehner per 1. April 2022 eine neue, globale Aufgabe übernimmt. Lehner ist bei Fujitsu aktuell noch Corporate Executive Officer, Head of Central and Eastern Europe & Products Europe, Fujitsu und verantwortet in dieser Rolle nebst Polen und Russland auch Deutschland, Österreich sowie die Schweiz. Ab diesem Frühling übernimmt er als Executive Vice President and Vice Head of System Platform die globale Verantwortung für das Plattform-Business – sprich für das weltweite Produktegeschäft. Das bedeutet für Wilhelm Petersmann, Head of Financial Services CEE and Managing Director Switzerland & Austria bei Fujitsu, dass er einen neuen Chef erhält. Doch das ist nicht die einzige Änderung, welche im Zuge der strukturellen Anpassung des Managements bei Fujitsu vorgenommen wird, wie Wilhelm Petersmann im Gespräch mit "Swiss IT Reseller" ausführt.

Europa wird zu einer Region

Künftig werden die zwei Regionen, die es bei Fujitsu bis anhin in Europa gegeben hat, unter eine Führung gestellt. Die Gesamtverantwortung übernimmt dabei Paul Patterson, der aktuell noch als Head of Northern and Western Europe amtet. Er trägt ab 1. April den Titel des Executive Vice President and CEO Europe Region. "Vor dem Hintergrund, dass Fujitsu traditionell hierarchisch sehr flach aufgestellt ist, ist diese Zusammenlegung eine logische Konsequenz", erklärt Petersmann. Diese Anpassung der europäischen Strukturen wird seiner Überzeugung nach "enorme Vorteile" für die Schweiz wie auch Österreich bringen. Dies aus dem Grund, dass man künftig bei fehlenden Ressourcen im eigenen Land rasch und unkompliziert auf den gesamteuropäischen Ressourcen-Pool von Fujitsu zugreifen kann und nicht in einem ersten Schritt auf die DACH- respektive CE-Region beschränkt sei. "Das wird uns in der Schweiz deutlich agiler und wettbewerbsfähiger machen", ist Wilhelm Petersmann sicher.

Die Zusammenlegung Europas bedeute allerdings nicht, dass es nach dem 1. April keinen DACH-Verantwortlichen mehr geben wird – im Gegenteil: Eine regionale Führungsposition für die Region DACH sei Stand heute vorgesehen, jedoch noch nicht entschieden, wer diese Rolle übernehmen werde. Und: "Es ist durchaus denkbar, dass es in Zukunft innerhalb der subregionalen Strukturen gewisse Anpassungen geben wird, um die Agilität und Wettbewerbsfähigkeit noch weiter zu steigern", fügt Wilhelm Petersmann an. Ebenfalls noch nicht ganz klar ist, ob er selbst direkt an Paul Patterson oder an den noch zu benennenden DACH-Verantwortlichen berichten wird.


Lesen Sie auf der nächsten Seite: Wilhelm Petersmann's Ambitionen auf die DACH-Position und die Stärkung des Schweizer Channels.

Keine Ambitionen auf die DACH-Position

Ganz grundsätzlich, führt Wilhelm Petersmann aus, werde eine Umstrukturierung bei einem japanischen Unternehmen wie Fujitsu nicht um der Umstrukturierung Willen gemacht, sondern sei wohlüberlegt und verfolge klare Ziele. Dazu gehöre auch, dass im Nachgang an die Umstrukturierung je nach Bedarf durchaus noch Anpassungen vorgenommen werden könnten, um ebendiese Ziele zu erreichen. "Stand heute gehe ich aber davon aus, dass es in der Europe Region Subregionen mit entsprechenden Verantwortlichkeiten gibt, von denen DACH eine sein wird."


Sich selbst als Verantwortlichen für diese Subregion nimmt Wilhelm Petersmann aber unmissverständlich aus dem Rennen. "Es ist durchaus denkbar, dass jemand zusätzlich zu einer Länderverantwortung auch eine überregionale Verantwortung übernehmen kann. Ich selbst hege allerdings keinerlei Ambitionen in diese Richtung, denn meine Planung geht in eine andere Richtung. Ich richte meinen Fokus voll und ganz auf die Schweiz und Österreich."

Channel-Geschäft stärken

Es sei zu erwarten, dass die Länderorganisationen mehr in den Fokus rücken, denn erste Gespräche mit dem zukünftigen Europa-Chef Paul Patterson hätten gezeigt, dass dieser ganz klar die Meinung vertrete, dass man regionale Verantwortung intensivieren solle. Wilhelm Petersmann: "Ich rechne fest damit, dass der Zugang der einzelnen Länder auf die Service-Delivery-Organisation von Fujitsu vereinfacht wird. Das bedeutet auch, dass der Einfluss der Länder auf die eigenen Kompetenzen und Kapazitäten steigt." Für die Schweiz bedeute das, dass man den eingeschlagenen Weg, sowohl das Produkte- wie auch das Service-Geschäft parallel nach vorne zu treiben, konsequent weiterverfolgen wird. "Im Produktegeschäft haben wir hierzulande allerdings eine moderate strategische Repositionierung vorgenommen, indem wir den Fokus noch stärker aufs Channel-getriebene Geschäft legen werden", macht der Fujitsu Schweiz-Chef klar. "Konkret bedeutet das, dass wir in der Schweiz künftig Produkte konsequent über den Channel zu den Endkunden bringen." Im Zuge dessen soll auch die eigene Channel-Landschaft und das Wachstumspotenzial derselben sowohl qualitativ wie quantitativ optimiert werden.


Vor diesem Hintergrund sind auch die personellen Wechsel zu sehen, die in den letzten Wochen bei Fujitsu Schweiz stattgefunden haben – insbesondere der Abgang von Stephan Ludwig, der seit Frühling 2020 hierzulande das Produkt- und Channel-Geschäft verantwortet hatte ("Swiss IT Reseller" berichtete). Ein Nachfolger für Ludwig wird von Fujitsu Schweiz aktuell gesucht. Die Position soll bezüglich ihrer Bezeichnung (Head of Product Sales) eins zu eins ersetzt werden – allerdings verlangt das Profil vom neuen Verantwortlichen einen stärkeren Channel- und Projektgeschäft-Fokus als früher. "Damit wollen wir unserem Ziel, den Produktverkauf über den Channel zu stärken, gerecht werden", so Petersmann. Dazu gehöre unter anderem, dass das Channel-Team Kenntnis und Zugang zu grossen Endkundenprojekten auf dem Schweizer Markt hat, damit diese gemeinsam mit strategisch relevanten Partnern verfolgt werden können. (mw)


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