Lenovo spürt die schwächelnde PC-Nachfrage

Lenovo muss fürs erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang von 24 Prozent hinnehmen. Damit wurden die Erwartungen deutlich verfehlt.
17. August 2023

     

Lenovo hat fürs erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres 23/24, das im April begann, einen Umsatz von 12,9 Milliarden Dollar gemeldet. Das entspricht einem Umsatzrückgang von satten 24 Prozent gegenüber demselben Zeitraum des Vorjahres und liegt auch deutlich unter den 13,84 Milliarden Doller, die durch Refinitiv befragte Analysten im Schnitt erwartet hatten. Entsprechend gaben die Lenovo-Papiere nachbörslich um bis zu 6 Prozent nach.

Der Nettogewinn sank von 556 Millionen Dollar auf 191 Millionen Dollar, was einem Minus von 66 Prozent entspricht.


Mit ein Grund für den deutlichen Umsatzrückgang war sicherlich das schleppende PC-Geschäft, wo Lenovo das Gros seines Geldes verdient. Die sogenannte Intelligent Devices Group (ISG), wo das PC-Geschäft dazugehört, machte im ersten Quartal 10,3 Milliarden Dollar Umsatz, ein Minus von 28 Prozent. Als positive Entwicklung vermelden kann Lenovo, dass der Anteil des reinen PC-Geschäfts im Umsatzmix innert Jahresfrist gesunken ist, und zwar von 63 auf 59 Prozent. Ebenfalls positiv: Die Solutions and Services Group (SSG) konnte den Umsatz im 18 Prozent auf 1,71 Milliarden Dollar steigern. Die Infrastructure Solutions Group machte 1,9 Milliarden Umsatz, was 8 Prozent weniger sind als vor einem Jahr.
Lenovo-CEO Yuanqing Yang erklärt zu den Zahlen: "Im vergangenen Quartal stellte uns das makroökonomische Umfeld vor Herausforderungen, und unser Hardware-Geschäft befand sich weiterhin in einer Phase der Anpassung, aber wir haben unsere Strategie konsequent umgesetzt. Unser dienstleistungsorientiertes Geschäft erzielte ein starkes Wachstum und eine anhaltende Rentabilität. Der Anteil der Nicht-PC-Umsätze am Konzernumsatz ist im Vergleich zum Vorjahr weiter gestiegen – ein Beweis für die Effektivität unserer diversifizierten Wachstumsmotoren, und ich bleibe vorsichtig optimistisch, dass sich unser Geschäft in den nächsten Quartalen erholen wird. Da wir Innovation und intelligente Transformation weiter vorantreiben, bin ich zuversichtlich, dass wir langfristig in der Lage sein werden, nachhaltige Profitabilität und Wachstum zu erzielen." (mw)


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