Sygroup: Von der Schulbank zum Jungunternehmer

Vor einem Jahr gründeten sieben junge Gesellschafter, darunter Sven Leser und Stefan Schöffel die Firma Sygroup. Inzwischen hat sich das Unternehmen einen festen Kundenstamm aufgebaut und einen KMU-Oscar gewonnen. IT Reseller sprach mit den Newcomern über Firmenphilosophie, die Leidenschaft zu arbeiten und übers Geld verdienen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/20

     

«Jedes System soll tun, was es am besten kann» ist das Motto des im August 2000 gegründeten Start-up-Unternehmens Sygroup. Sygroup steht für Systems & Network, hinter dem Namen verbirgt sich ein neunköpfiges Team junger – das Durchschnittsalter liegt bei 22 –, kreativer und innovativer Unternehmer.
Sygroup bietet Produkte, Support und Individuallösungen im IT- und Webmarkt. Die Dienstleistungen werden, soweit das möglich ist, auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten. Ums Geld ginge es ihnen nicht, so CEO Sven Leser, auch nicht darum, irgendwann mal an die Börse zu gehen. Ziel sei es vielmehr, jedem Kunden sein gewünschtes und vor allem funktionierendes System zu bieten, Qualität und Professionalität stehen an erster Stelle. «Sind die Kunden zufrieden, sind wir auch glücklich», so Leser weiter.
Schaut man sich die beiden sympathischen Jungunternehmer an, nimmt man ihnen das auch prompt ab. Man möchte in der momentanen Krisenstimmung in der IT-Branche beinahe aufatmen angesichts des Optimismus und Tatendrangs, den die beiden smarten Sygroup-Geschäftsführer versprühen. Sygroup möchte «schöne» Informatik produzieren und vertreiben, sprich eine Informatik, die auch auf den zweiten Blick und hinter den Kulissen hält, was sie verspricht. Informatik sei auch Kunst, Leser poetisch.

Der Anfang

Sven Leser, jetziger CEO von Sygroup, scheint die Begabung zum Unternehmer beinahe schon in die Wiege gelegt worden zu sein. Schon als Achtjähriger war er kaum mehr vom Computer wegzubekommen, 1995 gründete er bereits sein erstes Einzelunternehmen. Für ihn stand es fest, sich nach der Informatiklehre, übrigens der erste Jahrgang dieser Fachrichtung überhaupt, selbständig zu machen.
Auf der anderen Seite stand Stefan Schöffel, jetziger CFO des Unternehmens. Er ist der einzige, der nicht aus der IT-Branche kommt. Nach der Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Basler Kantonalbank, langweilte er sich, erzählt er, bei einer gewissen Grossbank zu Tode. Ihm fehlte die Herausforderung, er wollte Verantwortung übernehmen.
Auch für ihn gab es nur noch eine Alternative: das eigene Unternehmen. Zusammengeführt hat das jetzige Team die Leidenschaft für die Informatik, insbesondere die Begeisterung für Linux und der Spass an der eigenen Arbeit. Am 3. August 2000 startete Sygroup mit einem Mitarbeiter und erarbeitete sich innerhalb eines Jahres das nötige Kapital, um sieben Vollzeitangestellte, zwei Lehrlinge und sieben weitere freie Mitarbeiter zu beschäftigen.

Das «Götti»-Prinzip

Davon, dass Sygroup nicht nur heisse Luft, sondern wirklich Qualität produziert, haben sich auch verschiedenste Vertreter aus der Privatwirtschaft, darunter beispielsweise Prof. Heinz Martin, Leiter des Institutes für Informatik an der Fachhochschule beider Basel und Dr. Urs Rohde, ehemaliges Geschäftsleitungsmitglied der Basler Kantonalbank, überzeugen lassen. Diese agieren nun als ehrenamtliche Mentoren und stehen den jungen Kreativen mit ihrem Know-how mit Rat und Tat jederzeit zur Seite. Eine Methode, die Früchte trägt: Im Juni gewann Sygroup den «KMU-Oscar» Baselland, im September wurde das Unternehmen zum «Neuunternehmer des Monats» gekürt.

Eigene Produkte

Für das Sygroup-Team gibt es nichts, was es nicht gibt. So verwundert es nicht, dass bereits zwei Sygroup-eigene Produkte auf dem Markt sind: Der «KMU Linux SyServer» ist für die Bedürfnisse von KMU konzipiert und managt alle Aufgaben wie beispielsweise Virenschutz, Datensicherheit, Backups oder Kommunikation, die im Zusammenhang mit einem Server anfallen. Die Open-Source Software Linux erspart dem Kunden obendrein Lizenzkosten. Das System ist modular aufgebaut und erweiterbar. Das zweite Produkt, der «SySurfManager», ist die Entdeckung für den Schulbetrieb. Der SySurfManager ermöglicht es dem Lehrer oder Kursleiter durch Knopfdruck den Internetzugang für den Schulungsraum zu sperren. Schweizer Schulen sind begeistert, der deutsche Markt soll demnächst aufgerollt werden.

Projekte


Sygroup übernimmt nur Projekte, deren erfolgreiche Abwicklung sie garantieren können. Im Schnitt laufen zehn bis 25 Projekte im Zeitrahmen von einem Tag bis zu drei Monaten parallel. Die Ressourcenplanung gestalte sich noch schwierig, heisst es, aber auch diese Hürde wird das Sygroup-Team mit links nehmen. (sk)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Wieviele Zwerge traf Schneewittchen im Wald?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER