Think Digital: Menschen kaufen keine PCs mehr
Quelle: zVg

Think Digital: Menschen kaufen keine PCs mehr

Von Joerg Schwenk

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2020/09

     

Eine gewagte Behauptung, dennoch verändert sich unser Zugang und Umgang mit elektronischen Produkten stark. Menschen kaufen heute zunehmend die Möglichkeit, ihren gesetzten beruflichen und privaten Zielen einen effizienten Schritt näher zu kommen. Dabei ist es zusehends unwichtiger, um welche Geräte und Lösungen es sich handelt, wem sie gehören oder wo man diese nutzt.

Technologische Entwicklung und gesellschaftliche Themen treiben zurzeit die Notwendigkeit der Veränderung bedingungslos und schneller den je voran. Die Menschheit wird in ein neues Zeitalter der Arbeit und Zusammenarbeit katapultiert. Für sich gesehen sind die einzelnen Veränderungen nicht besonders gross. Zusammengenommen liefern sie aber ein gutes Bild, wohin wir uns bewegen und wie uns Technologie zukünftig dabei unterstützen kann.

Arbeiten unabhängig von Standort, Zeit, Eigentumsverhältnissen und Gerät: Getrieben durch aktuelle Entwicklungen wird digital unterstütztes Arbeiten und digitale Kollaboration einen wesentlich wichtigeren Teil unserer Arbeit darstellen. Arbeitsmodelle, welche unabhängig von Standort, Zeit und Gerät sind, ermöglichen Arbeitnehmer und -geber gleichermassen mehr Flexibilität.

Arbeiten und Nutzen von Daten: Nach Jahren der Datensammlung in diversen Unternehmenssystemen gewinnt nun die Arbeit mit dem Datenschatz an Bedeutung. Daten erleichtern den Umgang mit wichtigen Entscheidungen und liefern Informationen für das Management. Daten bilden heute die Grundlage, Kunden ins Zentrum der Arbeit eines Unternehmens zu stellen. Daten ermöglichen jedem Unternehmen, Wettbewerbsvorteile deutlicher abzubilden.


Nicht bedienen lernen, sondern Resultate erhalten: Es gibt immer mehr Daten und immer komplexere Systeme und Techniken. Menschen verlangen heute aber nach einfacherer Bedienung dieser Systeme. Themen wie Usability rücken in den Vordergrund, denn nicht für jede Anwendung möchte man einen Fachspezialisten einsetzen. Es ist heute nicht das Ziel, Systeme bedienen zu können, sondern Resultate in qualifizierter und multiplizierbarer Form zu erhalten.
Funktionierende Ökosysteme und nicht Infrastrukturen: Die Geschäftswelt ist mehr denn je ein lebendiges Netzwerk und Märkte sind Gespräche. In der heutigen Zeit ist somit nicht nur auf rein innerbetriebliche Anforderungen zu achten, sondern auf diejenigen aller Stakeholder und Akteure im Netzwerk. Technologie verbindet Menschen, die Geschäfte abschliessen wollen. Lieferanten, Standorte, Kunden, Mitarbeiter, Sprachen, Länder, Agenturen oder Berater werden in den zukünftigen digitalen Workflow einbezogen.

Ich bin mir sicher, Menschen kaufen in Zukunft die Möglichkeit, ihre Leistung erbringen zu können. Unternehmen kaufen sich Wettbewerbsvorteile. Technologie ist dabei lediglich ein Produkt auf dem Weg zu dieser Leistungsmöglichkeit oder dieser Wettbewerbsvorteile. Gekauft wird Vertrauen, Leistungsbereitschaft und Zuverlässigkeit, und bezahlt wird die Möglichkeit, im übergreifenden Wettbewerb zu bestehen. Es sind somit nicht mehr nur die technologischen Veränderungen, welche es den spezialisierten IT-Unternehmen ermöglichen, weiterhin Umsätze zu erwirtschaften, sondern die Reaktion auf Wünsche und Bedürfnisse ihrer Kunden. Die Welt der Technologieanbieter wird zukünftig noch stärker von Menschen begleitet, die es verstehen, die Brücke zwischen Technologie und Bedürfnissen der Anwender zu vermitteln. Ursprünglich ging es um Produkte und Technologie, danach um eine Verkaufs- und Marktorientierung, und künftig geht es um Nutzen- und Produktivitätsorientierung.


A real Change. Darauf müssen wir im Umgang mit unseren Kunden reagieren, um weiterhin nachhaltig wachsen und im globalen Umfeld bestehen zu können.


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