Ein gutes Jahr für PC-Anbieter


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 1999/02

     

Wie das Marktforschungsunternehmen Dataquest mitteilt, wurden im letzten Jahr 93 Mio. PCs verkauft, 36 Mio. davon allein in den USA, wo im 4. Quartal die Stückzahlen um 23,4 Prozent anstiegen. Dieser Trend soll für die nächsten zwölf Monate weiter anhalten. Da die Vereinigten Staaten einen guten Indikator für andere Märkte abgeben, glaubt William Schaub von Dataquest, dass auch Märkte, die im letzten Jahr schlechter abschnitten, mit einem Aufschwung rechnen dürfen.
Vor zwei Jahren sagten die Analysten von Dataquest voraus, dass der PC vermehrt den Heimmarkt erobern müsse, damit die Verkaufszahlen nicht stagnieren. Neben dem Preiszerfall bei PCs haben nun vor allem die Internet Provider diesem Segment Auftrieb verliehen. Es gelang ihnen, den Konsumenten aufzuzeigen, welche Bedeutung es für jeden einzelnen hat, online zu sein. Die Botschaft scheint in den USA vor allem bei den Frauen angekomen zu sein, denn sie sind es in erster Linie, die in den 37 Prozent aller Haushalte, die eine Online-Möglichkeit besitzen, Internet und E-Business nutzen. Das bedeutet, wie Schaub vermerkt, dass sie sich in den USA in den Verlockungen des Internet verfangen haben, und dass diesen wohl bald auch die Anwenderinnen in anderen Regionen erliegen werden. In Europa etwa verdeutlicht sich dieser Trend zur Zeit.
Die zentrale Frage für die PC-Hersteller ist dabei, ob die mit vielen Funktionen ausgerüsteten PCs das bevorzugte Internetgerät bleiben, oder ob sich vermehrt kleinere, spezialisierte Geräte durchsetzen werden. Schaub meint, dass sich die Anwender wohl eher für den Computer entscheiden werden, als für Geräte, die einzig einen Online-Anschluss ermöglichen – zumindest solange die PC-Preise so tief bleiben wie heute.
In den Verkaufszahlen hat Compaq im letzten Jahr mit annähernd 13 Mio. verkauften Einheiten und einem Wachstum von 20,7 Prozent alle Rekorde geschlagen. IBM dagegen hatte die geringste Wachstumsrate unter den grossen Herstellern. Bezüglich der Marktanteile heisst die US-Top-Fünf-Liste: Compaq, Dell, Gateway, IBM und HP. Apple vermochte trotz der guten Verkäufe des iMac nicht unter die ersten Fünf einzudringen. «Für Apple mag der Erfolg des iMac ganz nett sein», kommentiert Schaub maliziös, «doch die PC-Welt als solche wird dadurch kaum berührt.» (fis


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