Die Kämpferin: Bak-Heang Ung, Digicomp

Die Kämpferin: Bak-Heang Ung, Digicomp

(Quelle: Digicomp)
Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2017/04 – Seite 1
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1. April 2017 - Bak-Heang Ung, CEO des Schweizer Weiterbildungsanbieters Digicomp, wächst an Herausforderungen, steht für ihre Ziele und Werte ein und fährt an freien Tagen mit ihrem Mann in die Natur.
Neues Jahr, neue Herausforderung, hiess es im Januar 2017 für Bak-Heang Ung. Die diplomierte Betriebsökonomin übernahm den CEO-Posten beim Schweizer Weiterbildungsanbieter Digicomp, als ihr Vorgänger nach 13 Jahren zurücktrat. Seit zehn Jahren ist die 44-Jährige bereits für das Unternehmen tätig und hatte in dieser Zeit schon fast jede Aufgabe inne, ob im Sekretariat oder im Marketing. In ihrer neuen Position will Ung sich nun so richtig einbringen – und als erstes nichts weniger als die Unternehmenskultur umkrempeln. Weg vom "Gärtlidenken", hin zur Teamarbeit, lautet das Ziel. "Ich möchte mehr Verantwortungsgefühl in jedem Einzelnen wecken", erklärt Ung im Gespräch mit "Swiss IT Reseller". "Ich möchte meine Mitarbeiter dazu motivieren, die eigene Arbeit und das eigene Leben eigenständig beeinflussen zu wollen und nicht alles einfach geschehen zu lassen."

Fliehen als Kriegskind

Bak-Heang Ung selbst hat schon früh das eigene Leben beeinflussen, ja darum kämpfen müssen. Sie ist in Kambodscha geboren, im Jahr 1973, zu Zeiten des Kriegs. "Meine Familie wollte flüchten, aber dann bin ich auf die Welt gekommen", erzählt sie. "Wir waren vier Kinder, ich die Jüngste. Die Zweitjüngste ist verdurstet, mein Vater verhungert." Als Ung sechs Jahre alt war und die Vietnamesen einmarschierten, packten Mutter, Tante und Grossmutter ihre Kinder. Die Kleinste war zu schwach zum Laufen, ihre Mutter trug sie deshalb, auf dem Fussmarsch nach Thailand. "Dort bekam ich Masern, überlebte aber – anders als der Grossteil der geflohenen Kinder. Meine Mutter ging für Medizin betteln und bekam zwei Tabletten für mich, die mir wohl das Leben retteten." Das Leben wandte sich zum Guten, als die Familie von einer Hilfsorganisation hörte, die Waisen und Halbwaisen in die Schweiz aufnahm. "Wir meldeten uns und hatten Glück. Meine ganze Familie konnte mitkommen."

In der Schweiz kam Bak-Heang Ung mit sieben Jahren in die Schule. "Die Sprache habe ich schnell gelernt, am Anfang hatte ich nur Mühe mit ein paar Begriffen", erzählt sie. Einmal hätte sie zum Beispiel "Herdöpfel" mit zum Zeichenunterricht bringen sollen. "Da habe ich harte Äpfel mitgenommen." Das junge Mädchen lernte im fremden Land auf eigenen Beinen zu stehen. Ihre alleinerziehende Mutter ging 100 Prozent arbeiten, die grossen Geschwister zogen früh aus. "Mittags ging ich zu meiner Grossmutter essen, die wie wir in Schlieren wohnte", erinnert sie sich. Und zum Zvieri lud sie sich selbst bei Kollegen ein und fuhr nach Schulanlässen mit anderen heim.
 
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