Bluewin-Chef Christoph Brand ist der Meinung, dass die Zeiten des Gratis-Internet vorbei sind. Auch Swissonline muss über die Bücher. Es wird gemunkelt, dass eine Kosten-Nutzen-Überprüfung den Abbau von bis zu 30 Stellen zur Folge haben könnte. Dass es zu einem grösseren Stellenabbau komme, schliesse man aus, so Pressesprecherin Mina Dello Buono gegenüber IT Reseller.
Auch die grossen Webagenturen haben ihre Mühe. Noch vor einem Jahr setzten die meisten auf Netzwerke oder versuchten die Expansion auf eigene Faust. Eine der Web-Kraken, die in den letzten zwei Jahren entstanden, ist die deutsche Kabel New Media.
Hierzulande fischte man sich die Zürcher Digivision. Nach angekündigten Entlassungen erfolge jetzt eine neuerliche Schreckensmeldung: Kabel rechnet für das per 31. März zu Ende gehende Geschäftsjahr mit einem Verlust von 115 bis 130 Mio. Euro. Schuld an dem Ergebnis ist der Verlust eines Grosskunden und Abschreibungen auf Firmenwerte von rund 100 Mio. Euro. Es sei vorgesehen, sich von «nicht mehr als Kerngeschäft betrachteten defizitären Aktivitäten» zu trennen.
Sollten damit unrentable Niederlassungen gemeint sein, so ginge es Kabel nicht anders als der schwedischen Adcore, welche in den letzten zwei Jahren durch Zukauf von Webagenturen in ganz Europa von sich reden machte und nun über Nacht ihre ausländischen Geschäfte für ein Butterbrot verhökerte. 1000 Mitarbeiter werden aus dem börsenkotierten Unternehmen für umgerechnet 5 Mio. Franken abgestossen.
Adcore-Schweiz Chef Gian-Franco Salvato hat vor gut einem halben Jahr seine Bieler Aseantic bei Adcore untergestellt. (mh)
Wird er den Coup der Adcore-Bosse mitmachen?