ALR mit CTI auf Expansionskurs

Mit dem Telefonie-Server «Televation» wagte sich ein «kleiner» und lokaler Anbieter auf das Feld der grosse Multis. Der Schritt könnte sich auszahlen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/09

     

Die «Televation-Server» von ALR sind wahre Allzweck-Telefonie-Maschinen. Der Server kann sowohl als Soft-PBX für konventionelle Telefon-Ausrüstungen (ISDN und analog) wie auch für IP-Telefonie eingesetzt werden.
Ausserdem lassen sich konventionelle und VoIP-Infrastrukturen mischen – wohl eines der stärksten Argumente für ALR. Bis heute sind gemäss ALR-Geschäftsführer Rolf Hertling 45 Televation-Server installiert worden, womit der Luzerner VAR und Assemblierer der heimliche Marktführer zumindest im KMU-Segment (Televation bedient bis zu 450 Telefonstationen) sein dürfte.
Allerdings nutzt die grosse Mehrheit der Kunden ihre konventionelle Telefoninfrastruktur. Nur sechs bis sieben Anlagen sind reine VoIP-Lösungen.
Rolf Hertling meint denn auch: «Der Kunde interessiert sich nicht für VoIP, sondern für CTI.
Voice-over-IP ist nur eine Methode. Der Kunde will eine neue Telefonanlage und er will Voice und IT unter einen Hut bringen.»

Neues Geld und Expansion nach Deutschland

Der bisherige Erfolg gibt Hertling Recht, doch kostet der Umstieg auf ein neues Geschäftsfeld auch Geld. Immerhin erzielt ALR heute weit über die Hälfte des Umsatzes mit der CTI-Lösung.
Deshalb haben die bestehenden Aktionäre das Eigenkapital erhöht. Ausserdem arbeitet man ganz vorsichtig am Einstieg im vergleichsweise riesigen Markt Deutschland. Anders als in der Schweiz setzt Hertling nicht auf Reseller und VARs sondern will sich mit Software-Herstellern im CRM- und CTI-Bereich verbünden.
Diese sollen ALRs Televation-Server mit ihren Produkten bündeln. Hertling ist vorsichtig: «Jeder andere Weg würde sehr schnell sehr grosse Investitionen mit sich bringen.» (hc)

Vertrauen auf Intel und Microsoft

ALRs Televation baut auf der Server-Software «CT Media» der Intel-Tochter Dialogic auf. Dialogic will mit offenen Schnittstellen den proprietären CTI-Systemen (Computer Telephony Integration) ein Ende bereiten und damit die Kosten für die Entwicklung von CTI-Applikationen massiv senken.
Die Server-Software läuft unter Windows 2000 Server oder Windows 2000. Einige Grundfunktionen eines CTI-Servers wie Rufannahme oder -Beendigung sind in der Sorftware implementiert, für weitere Funktionen bestehen einheitliche Schnittstellen.
ALR-Chef Rolf Hertling ist ein grosser Anhänger der CTI-Server-Software: «CT Media ist der erste Schritt zur Entwicklung neuer Systeme, welche Datenfluss, Anruferverwaltung und Netzzugriff zusammenführen.»


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