Dell drängt in den Enterprise-Service-Markt

Statt wie bisher ausschliesslich über Partner, will Dell in Zukunft den Grosskunden eigene Dienstleistungen verkaufen.

Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/07

     

Wer Businesskunden Server- und Speichersysteme verkaufen will, muss den entsprechenden Service anbieten. Weil sie dies erkannten, haben sich IBM, Compaq und HP schon längere Zeit im Service-Geschäft engagiert und eigene Service-Organisationen aufgebaut.
Dell dagegen verliess sich bisher - ausser beim einfachen Support für seine Rechner – weitgehend auf Partner. Nun scheint man auch in Texas bemerkt zu haben, dass Service und Support - nicht nur für die Maschinen, sondern auch beim Aufbau und Betrieb komplexer Server- und Speicher-Infrastrukturen – ein wichtiger Teil des Highend-Hardware-Geschäfts sind.
Um grosse Businesskunden besser ansprechen zu können, möchte man sich ein Stück weit aus der Abhängigkeit von fremden Service-Organisationen befreien. Zu diesem Zweck hat Dell jetzt die Premier Enterprise Services aus der Taufe gehoben und will die Serviceabteilung ausbauen.
Dazu ist allerdings anzumerken, dass Dienstleistungen nicht immer als Wunderkur gegen sinkende Gewinne im PC-Verkauf wirken.
Das mussten bereits andere wie HP oder Sun erfahren, wo sich zeigte, dass auch das Highend nicht gegen Gewinneinbrüche gefeit ist. Dienstleistungen sind ein hartes Geschäft. IBM ist mit seinen Global Services zwar recht erfolgreich. Compaq aber hat nach Meinung vieler Analysten kaum vom Servicegeschäft profitiert, das mit der Übernahmen von Digital Equipement zum Unternehmen kam.

Gezielte Dienstleistungen

Anders als IBM Global Services will sich Dell allerdings auch in Zukunft nicht um alles und jedes kümmern. Kevin Libert, Marketingchef bei Dell’s Enterprise Systems and Storage Group: «Was wir anbieten, sind gezielte Dienstleistungen für weit verbreitete Applikationen, die unsere Kunden benutzen und mit denen wir auch eigene Erfahrungen haben. Wir wollen mehr Server und Speichersysteme verkaufen. Zu diesem Zweck heben wir unsere Services auf den dafür notwendigen Level.»
Dazu gehört etwa, wie Bob Riazzi, Marketingchef für die Enterprise Services ausführt, eine eigene Hotline für Highend-Kunden, die keine Anfängerfehler machen und «einfach vergessen, den Computer an den Strom anzuschliessen.»

Die neuen Services für Unternehmen umfassen:

Premier Enterprise Consulting Services, mit denen Dell seine Kunden bei Lösungen, die auf Dell Server- und Speichertechnologien basieren, von den Erfahrungen mit der eigenen Internet-Infrastruktur profitieren lassen will.
Premier Enterprise Deployment Services helfen, den Aufbau von Kundenystemen zu vereinfachen und zu beschleunigen, indem spezielle Kunden-Hard- und Softwarebedürfnisse in die Produktion, den Migrationsprozess und die Vor-Ort-Installation übernommen werden.
Premier Enterprise Support Services schliesslich sollen vor allem die Downzeiten tief halten. Diese Dienstleistungen versprechen schnelle Hilfe bei Serverproblemen. Es gibt sie je nach der zu betreuenden Umgebung als Premier Enterprise Support Services Bronze, Silber, Gold und Platin.
Die höheren Stufen versprechen eigens zugeteiltes Personal, sofort verfügbare Ersatzteile und Vor-Ort-Reparaturen durch Dell oder einen Partner. Dabei umfassen die Supportleistungen nicht nur die Hardware und das Betriebssystem, sondern auch Highlevel-Software von Microsoft, SAP, Oracle und I2 Technologies. (fis)


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