Entlassungen statt Gratis-PC bei Intel


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/05

     

Die PC-Flaute und die sich abkühlende US-Konjunktur treffen Intel hart. Der Chiphersteller erklärte, der Geschäftsgang im ersten Quartal 2001 werde die Erwartungen nicht erfüllen. Der Umsatz werde um 25 Prozent niedriger sein als im letzten Quartal des Vorjahres. Bereits im Januar hatte Intel einen Umsatzrückgang von 15 Prozent vorhergesagt.
Wegen der sich abkühlenden Wirtschaft und der rückläufigen Nachfrage für Personalcomputer und Netzwerkausrüstungen will Intel zudem 5000 Arbeitsplätze abbauen. Der Abbau entspreche sechs Prozent der Gesamtbeschäftigten und soll über neun Monate erfolgen.
Marketingchef Sean Malony betonte, der Konzern habe keine Marktanteile im Markt für Desktop-PCs verloren. Zurückgegangen sei vielmehr die Nachfrage nach Servern. Deshalb sei auch der durchschnittliche Erlös für Prozessoren gesunken.
Die Krise zwingt Intel offenbar noch zu weiteren Sparmassnahmen. Vor einem Jahr wollte der Prozessorhersteller seinen weltweit etwa 70’000 Voll- und Teilzeitkräften einen Gratis-PC mit Internet-Zugang zur Verfügung stellen. Damit folgte er als erstes Unternehmen aus der Hightech-Branche dem Vorbild von Ford und Delta-Airlines.
Das angekündigte Gratis-PC-Programm soll jetzt offenbar vorerst einmal auf das nächste Jahr verschoben werden.
Intel-Manager betonen aber, dass die Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie für Investitionen nicht zurückgeschraubt würden. Intel-Chef Craig Barrett hatte dies bereits früher als unvernünftige Strategie bezeichnet: «Die Krise wird vorbei gehen, und dann müssen wir für den Aufschwung vorbereitet sein.»


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