Im Midrange-Bereich gibt es mittlerweile eine ganze Reihe unterschiedlicher Bandlaufwerke. Das automatische Bandspeichergerät LNX200 von Overland Data – das erste aus der neuen Neo Serie – wurde daher mit der neuen «Distributed Robotic Architecture» (DRA) ausgestattet. Diese verspricht mehr Betriebssicherheit und erlaubt es, mehrere unterschiedliche Medienformate in einem System zu kombinieren.
Grundsätzlich muss zwischen linearen und «helican scan»-Technologien unterschieden werden. Bei der linearen Aufzeichnung läuft das Band über einen stationären Aufnahmekopf. Ist eine Spur voll, wechselt das Band die Richtung und die weitere Aufzeichnung erfolgt auf der nächsten Spur in der Gegenrichtung.
Die Helican Scan-Methode andererseits benutzt einen schnell rotierenden Kopf, über den das Band mit tieferer Geschwindigkeit geführt wird. Die Gesamtgeschwindigkeit entspricht heute in etwa derjenigen von linearen Laufwerken. Helican-Technologien ermöglichen hohe Datendichte bei schmaleren Bändern (Bei AIT und Mammoth 8, bei DDS 4 mm).
Lineare Laufwerke gelten dagegen als robuster, da sie wenig bewegliche Teile haben. Ausserdem können die Bänder schneller hin und her gespult werden. Der Nachteil beim linearen Recording liegt darin, dass ein konstanter Datenstrom benötigt wird. Andernfalls stoppt das Band und muss erst wieder zurück gefahren und in der richtigen Position gestartet werden («back hitching»).
Neben den bisherigen Standards DLT1 und DLT800 kommen neuerdings zwei weitere lineare Methoden zum Einsatz, die einige Vorteile versprechen, ihre Tauglichkeit in der Wirklichkeit aber erst noch beweisen müssen:
Quantum entwickelte SDLT (Super DLT) mit 110 GB Kapazität und 11 MB/s nativer ( d.h. nicht komprimierter) Aufzeichnungs- resp. Lesegeschwindigkeit. Es gibt sowohl SDLT Laufwerke, die auch rückwärts lesen, als auch solche ohne diese Fähigkeit, die dafür mit älteren DLT-Laufwerken kompatibel sind.
LTO (Linear Tape Open) ist eine weitere, lineare Technologie, die von
HP und
IBM sowie
Seagate entwickelt wurde. LTO Ultrium 200 Laufwerke verfügen über 100 GB Kapazität und eine Leistung von 15 – 16 MB/s. Dabei soll eine variable Bandgeschwindigkeit «back-hitching» verhindern.
Sicherheit dank DRA
Neben hoher Datendichte, Kapazität und Performance spielen bei Bandbibliotheken Skalierbarkeit und Hochverfügbarkeit eine immer grössere Rolle. Beim monolithischen Design klassischer Band-Libraries ist nicht nur die Zahl der Laufwerke und Cartridges beschränkt, auch die Absicherung beim Ausfall einzelner Komponenten lässt zu wünschen übrig.
Beim DRA-Aufbau besitzt jedes einzelne Modul des Systems eine eigene Robotik für den Kassettenwechsel. Ein Modul wird bei den Libraries der Neo-Serie als Master Controller konfiguriert, während ein weiteres als Standby Master bereit steht.
Dieses kann jederzeit die Aufgabe des primären übernehmen. Wichtige Komponenten wie Laufwerke, Stromversorgung und Robotik können bei Bedarf dank der Hot-Swap-Funktionalität lokal, über einen Web Browser oder automatisch mit einem Script aktiviert werden.
Overland verspricht eine Betriebsbereitschaft von 99,999 Prozent. LNX200 passt in ein standardmässiges Rack und kann mit bis zu 16 Laufwerken und 240 Medien-Slots ausgestattet werden. In dieser Konfiguration ist die Library auf 24 Terabyte skalierbar und bietet eine Performance von bis zu 460,8 Gigabyte pro Stunde. (fis)
Hello Channel-Partner!
«Der Markt für Bandspeichergeräte wird immer komplexer. Neue Technologien und anspruchsvolle SAN- und NAS-Architekturen erfordern qualifizierte Channel-Partner», meint Nick Charles, Vice President und Managing Director EMEA bei Overland. Gemeinsam mit Distributoren (für die Schweiz Mount10 und Adcomp) ruft Overland Data daher das «Gold Partner Programme» ins Leben. Damit sollen bestehende Fachhandelspartner optimal ausgebildet und neue Händler für den Vertrieb der automatisierten Bandspeicher gewonnen werden.
Das Partner-Programm umfasst die Teilnahme an Produkt- und Sales Trainings, die Versorgung mit Informationsmaterial, die Unterstützung bei Marketing und Events, die Weitergabe von Leads sowie ein besonderes Pricing.
Reseller, die sich als Overland Gold Partner zertifizieren wollen, müssen sich regelmässigen Qualitätskontrollen und Schulungen unterziehen. Ausgewählte Mitarbeiter im Unternehmen sollten Endkunden als dedizierte Ansprechpartner für die Lösungen von Overland zur Verfügung stehen.
Kundenanfragen werden von Overland vorqualifiziert und weitergeleitet. Overland Produkte zur Vorführung bei Anwendern und Interessenten beziehen die Händler zu Vorzugspreisen.
