Wechsel an der Spitze von BMC und Network Associates


Artikel erschienen in Swiss IT Reseller 2001/01

     

Gleich bei zwei der zehn grössten Software-Hersteller der Welt haben Anfangs Januar neue CEOs die Zügel in die Hand genommen. Sowohl bei BMC wie auch bei Network Associates war in finanzieller Hinsicht im letzten Jahr nicht alles ganz rund gelaufen, wenn auch in ganz unterschiedlichem Ausmass.
BMC hatte mit dem stockenden Absatz seiner Systemmanagement-Software zu kämpfen, und in drei der letzten fünf Quartale die Erwartungen der Wall Street nicht erfüllt. Zu kämpfen hatte der bisherige CEO Max Watson ausserdem mit zwei grossen Akquisitionen und dem Absprung von sechs von elf Mitgliedern des Topmanagements. Watson, CEO seit 12 Jahren, verschob deshalb auch seinen schon länger geplanten Rücktritt, «um seinem Nachfolger kein Schlamassel» zu hinterlassen.
Mit den letzten Quartalszahlen, die wieder deutlich über den Erwartungen liegen, sah er nun den Zeitpunkt zur Stabübergabe gekommen. Sein Nachfolger Robert Beauchamp, 41, ist sozusagen ein BMC-Eigengewächs. Er arbeitet seit 1988 für BMC, und leitete den Aufbau der Business Development Organisation.
George Samenuk, der neue CEO von Network Associates (Sicherheitssoftware wie zum Beispiel McAfee, Sniffer, PGP), landet da schon viel eher in einem Schlamassel. Im Verlauf des letzten Jahres war dem Unternehmen Channel Stuffing vorgeworfen worden. Daraufhin wurde die Umsatzverbuchungsmethode geändert, Umsätze werden jetzt erst registriert, wenn ein Softwarepaket vom Händler wirklich verkauft wurde.
Für das letzte Quartal 2000 erwartete man daher einen Umsatzrückgang von rund 120 Mio. Dollar. Die anlässlich einer Gewinnwarnung präsentierten Zahlen sehen aber wesentlich schlimmer aus. Vor einem Jahr machte Network Associates noch 218 Mio. Dollar Umsatz und 9,9 Mio. Dollar Gewinn. Für das letzte Quartal werden nun noch etwa 60 Mio. Dollar Umsatz und ein saftiger Verlust von etwa 135 Mio. Dollar erwartet. Der bisherige CEO, Peter Watkins, und CFO Prabhat Goyal traten daraufhin fristlos zurück.
Nur konsequent also, dass der neue Besen Samenuk von aussen kommt. Vor einem kurzen Engagement bei Tradeout war er 22 Jahre lang bei IBM, wo er zuletzt für Sales und Distribution in Nord- und Südamerika zuständig war. (hjm)


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