Fujitsu Siemens hat den beiden Mutterfirmen in den ersten Monaten seit der Fusion keine Freude gemacht. Auf 200 Mio. Euro schätzt das deutsche Handelsblatt die Verluste, die bis März 2000 eingefahren worden sind. In der Folge wurden die beiden Chefs gefeuert und durch den Siemens-Mann Paul Stodden ersetzt.
Stodden will den Konzern, immerhin in Deutschland die Nr. 1 im PC-Geschäft, nun auf neue Wege bringen. «Business Critical Computing» und «Mobility» heissen die beiden Schlagwörter. Die Deutschen wollen neue Lösungen für die mobile E-Business-Welt entwickeln und das Geschäft mit Servern (Solaris und NT), Storage und Grosssystemen (S/390-kompatible) ausbauen. Ausserdem soll der Service-Anteil am Umsatz (heute ca. 10%) verdoppelt werden. Etwa 750 Mio. Euro sollen in die Re-Fokussierung gesteckt werden.
Folge der PC-Krise
Der Drang zum Highend und zu neuen Märkten erstaunt nicht weiter. Das PC-Geschäft in Europa ist hart umkämpft und Geld schwer zu verdienen.
FSC wird sich zwar nicht aus dem PC-Business zurückziehen, doch Wachstum und Gewinn sind anderswo zu finden.
Doch so neu, wie es jetzt angekündigt wird, ist die FSC-Strategie auch nicht. In der Schweiz erzielt FSC heute im Enterprise-Geschäft 35 % des Umsatzes. Man sei der grösste EMC-Partner, meint FSC-Leiter Roger Semprini und habe im Geschäft mit Solaris-Servern und Mainframes zugelegt.
Semprini will die Neuausrichtung des Konzerns keinesfalls als Antwort auf schlechte Geschäfte verstanden haben. Die Fusionsverluste seien verdaut und FSC in der Schweiz und Deutschland unterdessen wieder profitabel.
Pech hatte Semprini hingegen mit C-Connect. Beim Urdorfer Disti, der vorletzte Woche wegen des Konkurses der Mutterfirma seine Tore schliessen musste, hat FSC viel Zeit, Energie und etwa 80’000 Franken verlocht. (hc)