Andersen Consulting wird zu «Accenture» und plant Börsengang


Artikel erschienen in IT Reseller 2000/20

   

Der Technologie-Beratungsriese Andersen Consulting, dessen Pressemitteilungen schon seit einiger Zeit mit «Renamed. Redefined. Reborn. 01.01.01.» enden, wird am 1.1.2001 auf den neuen Namen «Accenture» umgetauft.
Die Änderung war nötig und möglich geworden durch ein Urteil der internationalen Handelskammer in Paris, das Andersen Consulting endgültig vom Schwesterunternehmen Arthur Andersen trennte.
Die Namensänderung soll nicht nur oberflächlich bleiben, sondern auch eine Änderung der Unternehmensstrategie symbolisieren.
Nach den Aussagen von CEO Joe W. Forehand sieht die Firma in Zukunft als «Netzwerk von Unternehmen», um so das Angebot an Services und Lösungen für die Kunden zu erweitern. Zu diesem Zweck hatte man in letzter Zeit fleissig Allianzen geschlossen, in neue Unternehmen investiert und Joint-Ventures unternommen. Ausserdem war Anfang Oktober zum ersten Mal in der Firmengeschichte ein COO (Stephen A. James) ernannt worden.

Geld von der Börse?

Um die Verwirklichung der Strategie zu beschleunigen, braucht es allerdings Kapital. Mitte Oktober hat der Vorstand von Andersen Consulting deshalb beschlossen, die Möglichkeit eines teilweisen Börsengangs (Partial Public Offering) zu untersuchen. Dadurch sollen Mittel beschafft werden, ohne die partnerschaftliche Unternehmens-Struktur aufzugeben. Bedenkt man die Ausmasse von Andersen Consulting (65’000 Mitarbeiter in 48 Ländern, 8,9 Milliarden Dollar Umsatz 1999, davon 3,55 Mrd. in EMEA) würde aber auch ein nur teilweiser Börsengang eine Riesensache werden.

Wie Überall: Personalknappheit


Personalknappheit scheint übrigens auch bei Andersen Consulting ein grosses Thema zu sein. CEO Forehand stellt denn auch «Human Performance» in den Mittelpunkt seiner Nachrichten auf der AC-Homepage. Die Mitarbeiter hätten viele Optionen und man müsse «jeden Tag ihre Herzen und Köpfe erobern, um ihren Verbleib in der Firma zu sichern». Kein Wunder, schaut man sich die Personalstatistik an. Während zwischen 1994 und 1998 jedes Jahr etwa 7900 Mitarbeiter hinzukamen, waren es 1999 gerade noch 362 - trotz einer Umsatzsteigerung von 8%. (hjm)


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