Walter Electronic vermietet LCD-Bildschirme


Artikel erschienen in IT Reseller 2000/17

   

Sharp verschafft Walter Electronic neue Munition für den Kampf um Marktanteile. Der Sirnacher Disti kündigte es im August in einem an die Kunden gerichteten Fax an: LCD-Bildschirme von Sharp könnten ab sofort auch gemietet werden. «Neu und einzigartig» sei das, und «nur nichts anschaffen ist günstiger».
Will man mit dem neuen Angebot direkt zu den Kunden gelangen? Wie Urs Mäder, Verkaufsleiter bei Walter Electronic, auf Anfrage mitteilte, soll alles wie bisher weitergehen. «Normale» Projekte laufen über die üblichen Kanäle, «Grossprojekte» können von Walter direkt abgewickelt werden.
Dies seien die Projekte, bei denen «für den Fachhandel sowieso keine Marge übrigbleibt, wenn die Schlammschlacht unter den Distis losgeht».

Sharp hat die Erfahrung (und das Kapital)

Die Initiative für das neue Projekt kam von Sharp. Dort hat man bereits grosse Erfahrungen mit der Vermietung von Kopiergeräten und Grossdruckern. Die Tatsache, dass gerade Geräte aus dem High-End-Bereich immer öfter gemietet statt gekauft werden, hat Sharp nun dazu bewogen, das Modell auch bei anderen Produktelinien zu testen, erklärte Martin Locher von Sharp dem IT Reseller.
Konkret soll das so aussehen: Die Mietverträge werden eine Mindestlaufzeit von 48 Monaten haben. Service und Garantieleistungen gelten für die gesamte Laufzeit. Der Vertrag wird direkt zwischen Sharp und dem Endkunden abgeschlossen, Sharp übernimmt somit auch die Kapitalleistung, welche die Vermietung von Geräten erfordert.
Die Vermittlung der Verträge erfolgt aber über den normalen Channel. Nach Ablauf der Mietfrist kann der Vertrag verlängert werden, ansonsten nimmt Sharp die gebrauchten Bildschirme zurück und versucht, sie als Occasionen weiterzuverkaufen. Für Sharp stehen gemäss Locher vor allem KMUs als Zielpublikum im Vordergrund, an Grosskunden denkt man weniger. Sharp hat das Projekt, trotz der frühen Ankündigung von Walter Electronic, erst an der Orbit/Comdex offiziell lanciert.
Bei Walter will man sich noch an das neue Projekt «herantasten». Bei einem Erfolg könnten später durchaus auch andere Produkte miteinbezogen werden. Laut Mäder hat das Fax jedenfalls bereits am ersten Tag reges Interesse und Anfragen nach Offerten hervorgerufen.

Stellungname von Dicom


Natürlich interessierte IT Reseller auch die Meinung der Konkurrenz. Von Dicom, die mit den Samsung-Monitoren den Markt für Flachbildschirme in der Schweiz beherrschen, erhielten wir folgendes Statement: «Wir bieten unseren Grosskunden schon seit Jahren Teilzahlung beziehungsweise Leasingmöglichkeiten, sofern dies von der Kundschaft gewünscht wird!
Nach gründlicher Prüfung der Marktsituation Schweiz und deren Gesetzgebung (Art. 226) sind wir zum Schluss gekommen, dass Dicom im SOHO Markt keine Finanzierungsaktivitäten unternehmen wird.» Hans-Peter Baumgartner, Business Unit Manager.(hjm)


Artikel kommentieren
Kommentare werden vor der Freischaltung durch die Redaktion geprüft.

Anti-Spam-Frage: Welchen Beruf übte das tapfere Schneiderlein aus?
GOLD SPONSOREN
SPONSOREN & PARTNER