Mit Via auf dem Weg zum Billigst-PC


Artikel erschienen in IT Reseller 2000/17

   

Trotz des weltweiten Booms der IT-Branche besitzen die meisten Menschen auf der Welt noch keinen PC. Für die meisten sind die Geräte schlicht zu teuer.
Der Chef des Prozessor-Herstellers Via, Wen-Chi Chen erklärt: «In einer Zeit, in der die Mehrheit der Weltbevölkerung keinen Zugang zu den wichtigen Ressourcen des Internet hat, liegt es in der Verantwortung der PC-Industrie, bezahlbarere Lösungen zu entwickeln, die den Menschen den Zugriff auf die Online-Welt der Informationen schnell, leicht und günstig ermöglichen.»
Der Via-Chef ortet da ein riesiges Marktpotenzial, das der taiwanesische Prozessor- und Chipset-Hersteller jetzt abschöpfen möchte. Wen-Chi Chen: «Wo bereits ein Handy ausreichend Leistung für das Web-Browsing bietet, fällt es doch wirklich schwer, den Einsatz von Gigahertz-Prozessoren für Aufgaben wie das Schreiben eines E-Mail, Textverarbeitung oder Tabellenkalkulation zu rechtfertigen.»
Dieser Philosophie folgend hat Via im Rahmen ihrer Information-PC-Initiative das «Starter Information PC Reference System» vorgestellt, ein Chipset das PCs mit einem Preis von unter 200 Dollar ermöglichen soll.
Die Geräte werden zur Zeit von Via zusammen mit OEMs entwickelt.
Der Information-PC basiert auf dem Apollo PLE133 SMA-Chip von Via mit integrierter Blade3D-Grafik von Trident Microsystems, 32 MB RAM und dem günstigen 533 MHz Via Cyrix III-Prozessor.

Ohne Festplatte, Linux als OS

Das Gerät ist mit dem von Elegent Technologies entwickelten etBIOS-Brow-
ser sinnvoll ausgerüstet, der dank seiner kompakten Grösse von nur 256 KByte im Flash-Speicher untergebracht werden kann. Auf eine Festplatte wird in der Grundausstattung verzichtet. Laut Wen-Chi Chen erlaubt der Information PC allein mit Mainboard, Prozessor, Speicher, Gehäuse und etBIOS die Nutzung aller wichtigen Internetdienste.
Anders jedoch als andere, ähnliche Angebote kann das Via-Design leicht zu einem vollwertigen PC aufgerüstet werden, wenn der Anwender mehr Funktionalität benötigt. Zum günstigen Preis trägt dabei auch Linux bei, das anstelle von Windows als Betriebssystem zum Einsatz kommt. Immerhin soll ein Wechsel auf Windows ebenfalls möglich sein.
Doch der Verzicht auf Microsoft und Festplatte, so Wen-Chi Chen, verbillige den PC um gut und gern 200 Dollar. Der Information PC soll die von Wen-Chi Chen geortete Lücke zwischen den heutigen, mit allen Funktionen ausgestatteten PCs und den simplen, nicht ausbaubaren Internet-Aplliances schliessen. (fis)


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