An der Seybold Konferenz in San Francisco zeigte der gebeutelte Grafikspezialist
Corel die neue Version 10 der Coreldraw Suite, laut Hersteller das einzige Grafiktool, das Vektor-Animation, Layout, Web-Publishing, Bitmap-Grafik und Web-Animationen vereint.
Das Hauptprogramm Coreldraw wartet in der neuen Version unter anderem mit einer Realtime-Vorschau und einem Optimierer für Web-Bilder (GIF, JPEG, PNG) auf. Die Dokumente sind mit Autocad, MS Visio 5,
Macromedia und Freehand kompatibel.
Die Fotobearbeitungs- und Kompositions-Software Photo-Paint wurde etwas schneller und ist bereits auf den Pentium IV-Prozessor ausgerichtet.
Neu zur Grafik-Suite gestossen ist R.A.V.E., die Abkürzung steht für Real Animated Vector Effects. R.A.V.E. ermöglicht die Erstellung von Macromedia Flash-Animationen. Coreldraw-
Dokumente lassen sich damit öffnen und in Animationen verwenden. Trickfilmchen können aber auch von Grund auf mit R.A.V.E. erstellt werden.
Ein Sprecher bezeichnete Coreldraw 10 als das «bei weitem wichtigste und grösste Upgrade von Corel». In die Läden kommen soll die Coreldraw 10 Suite für Windows im November. In den USA wird sie 569 Dollar kosten (Upgrade 249 Dollar). Die Schweizer Preise sind noch nicht bekannt.
Entlassungen
Die Ankündigung fällt in eine Zeit, da
Corel heftig durchgeschüttelt wird und vor allem wegen schlechter Abschlüsse Schlagzeilen lieferte. Im Werk Dublin (Irland) werden, wie soeben bekannt wurde, 139 Mitarbeiter entlassen – das sind zehn Prozent der gesamten Belegschaft. Die «Konsolidierung», wie Corel das nennt, soll zu Einsparungen von rund 40 Millionen Dollar führen.
Bereits im Juni hatte Corel 320 Mitarbeiter entlassen müssen, um Einsparungen vorzunehmen. Nachdem der Grafik-Spezialist und Linux-Distributor im laufenden Jahr nur Verluste eingefahren hatte, verzichtete Corel-Chef Richard Cowpland erst auf sein Jahresgehalt, um dann im August von allen Funktionen zurück zu treten.