US-Trend: Postbetriebe drängen in den Channel

Distributoren sind Logistiker. Doch auch «Pöstler» können Waren lagern und verschieben.

Artikel erschienen in IT Reseller 2000/16

   

Viele Unternehmen überlegen sich, ob sie nicht zumindest Teile ihrer Logistik in fremde Hände geben sollen. Im Kampf um diese Outsourcing-Deals streiten sich Distributoren und «klassische» Logistikspezialisten.
Beispiele: Computer 2000 hat in England einen Outsourcing-Deal gewonnen. C2 wird für den südafrikanischen System- und Netzwerkintegrator Datatec die gesamte Logistik für PCs, Server, Software und Peripherie-Geräte übernehmen. Compaq hat sich den Pöstler TNT für die Abwicklung der europäischen Ersatzteillogistik ausgesucht.
Wohin die Reise geht zeigt ein Blick über den grossen Teich. In den USA bereiten sich «klassische» Zustellbetriebe darauf vor, ein grosses Stück vom Logistikkuchen im E-Business abzubeissen. Eine Vorreiterrolle übernimmt dabei UPS. Andere Carrier, wie FedEx und DHL werden wahrscheinlich bald folgen.
Callcenter, Support, Lagerhaltung ... alles vom Pöstler
Harvey Rickles, GM von UPS-E-Logistics der jüngsten Tochter von UPS, fasst sein Angebot klipp und klar zusammen: «Wenn ein Unternehmen ein Produkt hat, eine Website und einen Auftrag, erledigen wir den ganzen Rest.»
UPS will sich also nicht nur auf das Abliefern von Paketen beschränken. Zum Angebot von E-Logistics gehören Services, die traditionellerweise von Distributoren und Integratoren angeboten werden: Call-Center Support, Lagerhaltung, Inventarverwaltung, Auftragserledigung, Transport, Kundenbetreuung und Abwicklung von Retouren.
Neben dem Namen und der Erfahrung von UPS im Logistikbereich ist das umfassende Angebot von E-Logistics Hauptargument beim Werben um die Kunden. Durch diesen «End to End»-Logistik-Service soll es einfach, schnell und kosteneffektiv sein, ein E-Business-Projekt auf die Beine zu stellen.

Logistikexpertise versus Branchenkenntnisse

Einige Vertreter von Distributoren liessen verlauten, dass ihnen da tatsächlich Konkurrenz von einem Businesspartner erwachse. UPS-E-Logistics werde sich aber hart anstrengen müssen, um die Breite des Angebots zu erreichen, welches die Distributoren zurzeit bieten können.
Der Kommentar von Steve Raymund, CEO von Tech Data, der Mutterfirma von Computer 2000: «Wir machen uns immer Gedanken über die Konkurrenz aus neuen Sparten, insbesonders da sich unser eigener Wirtschaftszweig in einer Konsolidierungsphase befindet. Jedermann möchte gern in der Logistik mitmischen. Aber mit der Zeit wird man herausfinden, dass wir gut sind bei dem, was wir tun. « (hjm)
Quelle Computer ResellerNews UK.


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