Schweiz: «Linux-Entwicklungsland»

An der Zürcher Linux Conference blieb der erwartete Ansturm aus. Trotzdem sind Veranstalter und Sponsoren mit der Qualität des Publikums zufrieden.

Artikel erschienen in IT Reseller 2000/13

   

Am 27. und 28. Juni hätte die Messe Zürich zum Zentrum der kommerziellen Linux-Welt werden sollen. Sie wurde es nicht, denn der erwartete Besucheransturm blieb aus. Trotzdem ist Organisator Hansjürg Willi von der Marketingfirma Vega Services zufrieden: «Es hat sich auf alle Fälle gelohnt, auch wenn weniger Besucher als erwartet kamen.» Besonders die Qualität der Anwesenden sei hoch gewesen, die meisten hätten auch Referate besucht. Die Themen «Global File System GFS» und Windows-Portationen hätten am meisten Zuhörer gefunden.
Auch die Sponsoren schätzten die Messe wegen der Qualität der Besucher. «Wir sind mit der Besucherfrequenz zufrieden, besonders weil professionelle Anwender da waren», sagt IBM-Sprecherin Susan Orozco. Der zweite Hauptsponsor, Corel, ist ebenfalls glücklich: «Die Besucher hatten ein hohes Niveau, auch kamen viele Vertreter von Gemeinden und Kantonen», beschreibt Adrian von Büren, Geschäftsführer von Corel-Schweiz, das Publikum. «Konkrete Leads haben sich keine ergeben, aber verschiedene Kontakte werden Pilotprojekte nach sich ziehen.»

Keine Private und Studenten

Dass die Messe mit 600 bis 700 Besuchern etwas spärlich besucht wurde, erklärt Vega-Mann Willi so: «Die Linux-Welle ist scheinbar noch nicht in die Schweiz geschwappt. Was B2B angeht, ist die Schweiz ein Entwicklungsland.» Er bezweifelt auch, dass der Stuttgarter «Linux Tag 2000» den Zürcher Event konkurrenzierte. Dort hatten sich 17’000 Leute eingefunden. Davon können die Schweizer nur träumen. Dass die Masse ausblieb, scheint aber auch dem Schweizer Konzept zu entsprechen: «Durch die Eintrittspreise konnten wir die Qualität der Besucher steuern. Das ist uns gelungen, es hatte keine Privaten und Studenten», meint Willi.
Corel plant, nächstes Jahr wieder vor Ort zu sein. Von Büren: «Vega machte einen mutigen Schritt.» Ob Big Blue wieder sponsern wird, ist noch unklar. «Unsere vier Arbeitsstationen waren immer gut besucht. Aber für eine Entscheidung ist es noch zu früh.» meint IBM-Sprecherin Orozco. (phk)


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