Als Cabletron im Februar überraschend bekannt gab, dass der Netzwerkgigant in vier unabhängige Firmen geteilt werde, kratzten sich Analysten am Kopf. Sie befürchteten, dass das VAR-Business ganz
Cisco überlassen würde. Das scheint nicht geschehen zu sein. Die Q1-Zahlen, die jetzt präsentiert wurden, sind ermutigend. Der bereinigte Umsatz betrug 218,5 Mio. Dollar, der tatsächliche Nettoverlust nur 37,9 Mio. Dollar. Der Verlust ist geringer als Wall Street erwartet hatte, die Kurse dankten denn auch und stiegen um 13%.
Manager auf Tauchstation
Unterdessen ist auch klar geworden, welche Tochter zuerst auf den Markt geworfen wird. Überraschenderweise wird dies der ISP-Infrastruktur-Anbieter mit dem neuen Namen «Riverstone» sein. Das IPO soll diesen Herbst stattfinden, eine weitere Tochter soll mitgehen. Welche das sein wird, ist noch unbekannt.
Ob es wohl das Filetstück (80% des Umsatzes) von Cabletron, die Tochter mit Schwerpunkt Corporate-Netzwerke (Enterasys), sein wird? Es sieht ganz so aus.
In den USA wurde das Management durch einen neuen VP und CFO, Bruce Kay, verstärkt. Das Kader-Karussel scheint sich aber auch in der Schweiz zu drehen. Account Manager Holger Schori «wollte sich aus eigenem Wunsch verändern», meint Presse-Sprecherin Andrea Leu. Der Ex-Cabletron-Manager sei jetzt in den Ferien. Jedenfalls reagiert er auf keine Mails und Anrufe. Ein neuer Country Manager wird gerüchteweise herumgereicht.
Der Europa-Chef in Deutschland, Jan Bause, kann nicht kommentieren. Er hörte seine Voice Mail während zwei Wochen nicht ab - man munkelt, er sei in den USA. Auch sonst konnte niemand zur weiteren Entwicklung in der Schweiz Stellung nehmen. Die Pressesprecherin für Osteuropa gibt sich zwar alle Mühe, vertritt Bause aber erst seit wenigen Tagen und weiss entsprechend wenig. Die Schweizer Channel-Frau Nicole Locher kommentiert leicht entnervt: «Bei
Enterasys ist kein Chaos, sonst wäre ich nicht hier.» (phk)