Die Abwicklung des Mega-Auftrags der UBS ab dem 1. November dieses Jahres wird für Compaq zur logistischen Meisterprüfung. Immerhin müssen innert vier Monaten 35’000 PCs konfiguriert, mit spezifischer Software bestückt und an 22 Standorten in 500 verschiedenen Gebäuden installiert werden.
Die PCs selber hauen niemanden vom Sockel: Es werden Compaq Deskpro EN Small mit einem 667 MHz-Prozessor und 256 MB RAM sein. Schon wesentlich sensationeller ist die Tatsache, dass die Maschinen im schottischen Werk in Erskine von Compaq zusammengeschraubt werden. Zusätzlich werden sie vollständig für den vorgesehen Arbeitsplatz konfiguriert, mit einer IP-Adresse versehen und mit unterschiedlicher Software geladen.
Verhandlungen mit Subcontractors
Compaq-Sprecher Matthias Meier verrät noch einige Details zum PC-Deal des Jahres. Pro Nacht sollen jeweils bis zu 500 alte PCs zurückgenommen und durch die neuen Deskpros ersetzt werden. Meier: «Die Lastwagenfahrer werden halt ihren Kopf bei der Sache haben müssen.»
Im Service-Vertrag mit der UBS sind vier Stunden Reparaturzeit für die neuen Maschinen vorgesehen – Compaq wird also schon nur deshalb mit einer ganzen Reihe von Partnern zusammenarbeiten müssen. «Die Verhandlungen sind noch im Gange», meint Meier und will nicht mehr dazu verraten.
Reifeprüfung
Wie oft haben wir schon die selbstsichere Bemerkung von grossen und kleinen Integratoren gehört: «Die Hersteller werden nie die logistischen Fähigkeiten entwickeln, um solche Aufträge abwickeln zu können!» Ganz unbescheiden, wie es sich für eine texanische Firma gehört, versucht es Compaq mit einem der grössten Aufträge, die es hierzulande je gab. (hc)